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Mit Pappnase und Narrenkappe zur Trauung

Mit Pappnase und Narrenkappe zur Trauung

Wer so richtig jeck ist, läuft am Rosenmontag in den Hafen der Ehe ein - Auf Wunsch trauen die Standesbeamten in Rheinbach, Meckenheim und Alfter Paare am 03.03.2003

Rhein-Sieg-Kreis. Für Heiratswillige gibt es eigentlich in jedem Jahr ein Datum mit einer witzigen Zahlenkombination. Dieses Mal ist es der 03.03.2003. Dennoch, dieses Jahr ist es besonders ausgefallen, sozusagen ein richtig jeckes Datum. Denn am 3. März steht das ganze Rheinland Kopf: Schließlich ist Rosenmontag.

Geradezu eine Herausforderung für jene Paare, die dem Karneval auf besondere Weise verbunden sind - möchte man meinen. Aber weit gefehlt. Eine Umfrage bei den Standesämtern im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis zeigte, dass nach bisherigem Stand gerade mal vier Paare das doppelte närrische Datum zur Eheschließung nutzen wollen.

Keine Chance in Swisttal

In Swisttal bleibt das Standesamt geschlossen. Dort gab es laut dem Standesbeamten Franz-Josef Hartmann keine Anfrage. Auch das Bornheimer Rathaus ist am Rosenmontag für Ehewillige geschlossen. In Meckenheim gab es zwar laut Standesamt eine telefonische Anfrage, dabei blieb es aber auch.

Dennoch, sollte plötzlich der eine oder andere Meckenheimer den innigen Wunsch verspüren, seinen Partner gerade an diesem Tag in den Stand der Ehe zu führen, ließe man mit sich reden, heißt es aus dem Standesamt.

Anders sieht es in Alfter und Rheinbach aus: Dort bleiben die Rathäuser zwar auch grundsätzlich geschlossen, aber für die Hochzeitspaare wird aufgeschlossen. Jeweils zwei Paare haben sich angemeldet. In Alfter sei eines darunter, dass dem rheinischen Karneval ganz besonders verfallen sei, sagt der Standesbeamte Dieter Palm.

Er selbst werde auf Wunsch des Paares eine Uniform tragen, "aber keine Narrenkappe". Laut Rheinbachs Pressesprecher Peter Feuser gebe es auch dort Überlegungen, wie dem besonderen Datum Rechnung getragen werden könne, beispielsweise durch einen kostümierten Standesbeamten. Aber das müsse erst mit den Trauleuten abgesprochen werden.

Über die eher zurückhaltende Heiratsfreudigkeit kann man nun spekulieren. Entweder liegt es daran, dass die bisher unverheirateten Paare es vorziehen, an Rosenmontag fröhlich und ausgelassen Karneval zu feiern anstatt in feiner Montur und trauter Gesellschaft Sekt und Häppchen zu genießen.

Oder aber es liegt einfach daran, dass jene doch nicht jeck genug für den Rosenmontag sind und sich lieber in einer ruhigeren Umgebung und Jahreszeit ihr Jawort geben wollen. Schließlich gibt es im nächsten Jahr den 04.04.2004. Wer jetzt doch noch auf den Geschmack gekommen sein sollte, dem stehen die Türen in Rheinbach und Alfter noch offen, Anmeldefristen gibt es nicht mehr.

Aber weil die Standesbeamten auch gerne Karneval feiern möchten, sollten sich die Heiratswilligen möglichst schnell bei den Standesämtern melden.