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Rheinbachs Schotten geizen nicht mit Kamelle

Rheinbachs Schotten geizen nicht mit Kamelle

25 000 Narren am Wegesrand jubeln Prinz Karl-Heinz I. und Trudi I. zu - In der bunten Parade dreht sich fast alles ums Sparen - Der Bürgermeister kommt im Kilt

Rheinbach. Die Vorboten waren unübersehbar: "Dem Prinzen un de Narretei, machen wir den Weg heut'' frei", kündigte die Raiffeisenbank Rheinbach-Voreifel beim Veilchendienstagzug an. Die Bopparder Stadt-Möhnen, die eigens in die Glasstadt gereist waren, steigerten die Spannung noch. Und spätestens mit dem Erscheinen der Prinzengarde war dann allen Jecken klar, was nun folgen würde: Begleitet von einem wahren Kamelleregen, bahnte sich das Kernstadtprinzenpaar, Karl-Heinz I. und Trudi I. (Joisten) - der ehemalige Bank-Chef und die ehemalige Bopparder Obermöhn -, auf dem bunten Prinzenwagen den Weg durch die gut 25 000 Zuschauer.

Auch eine vor knapp zwei Wochen erlittene Schulterverletzung konnte den Prinzen dabei nicht am Jubeln hindern. Ihre Lieblichkeit genoss den Höhepunkt der tollen Tage ebenso. Sie hatte "auf einem Tisch stehend", wie die Bopparder Obermöhn Rosmarie Kahl verriet, schon vor zehn Jahren erklärt, dass sie einmal Prinzessin werden würde.

Den Anfang des Rheinbacher Zuges hatte traditionell das Stadtsoldatencorps gebildet, das hundertjähriges Bestehen feiert. Mit dabei war auch das Kinderprinzenpaar Gerrit I. (Richter) und Michaela II. (Koppitsch). "All Kasse leer un keene Plan, die Stadt die witt zum Schotte Clan" gab sich die Stadtverwaltung um Bürgermeister Stefan Raetz im Kilt sparsam - geizte zum Glück jedoch nicht mit Kamelle. Ähnlich sahen dies auch die Kängurus von den Ehemaligen Wibbelstätz. "Wir die Stadt: Große Sprünge, nix em Böggel", war dort zu lesen. Kein Wunder also, dass auch die Steinzeitmenschen vom Kegelclub Schwaadlappe "am letzte Knoche nage" mussten. Politisch gings natürlich auch bei den "Ruude Jecken" der SPD zu. "Lieber vorwärts als Rüttgers" fanden sie.

Ansonsten sorgten Mexikaner vom Junggesellenverein, Teufel von der Albert-Schweitzer-Schule, Smilies vom Rewe-Center sowie Hasen vom Vinzenz-Palotti-Kolleg und vom Sankt-Joseph-Gymnasium für einen bunten Zug, den Gerhard Lenz vom Festausschuss Rheinbacher Karneval seit 1988 leitet. "Rheinbach wie es leibt und lebt" zeigte der Brauchtumsverein, der neben seiner Fußgruppe eine von zwei schwarzen Pferden gezogene alte Kutsche dabei hatte.

Mit langen weißen Bärten feierten zudem die Zauberer der Tischtennisabteilung des TV Rheinbach das hundertjährige Bestehen des Klubs. "Sagt mal, wo kommt ihr denn her? Wir sind Schützen, bitte sehr", beantworteten die Schlümpfe gleich die Frage, welchem Rheinbacher Verein sie angehören. Dem bunten Reigen gaben außerdem neben vielen Gruppen aus den Rheinbacher Ortschaften die Kreissparkasse, der 1. FC Rheinbach und traditionell die städtischen Karnevalsgesellschaften bunte Farbtupfer.