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Schwermütige Elfen schweben über das Parkett

Schwermütige Elfen schweben über das Parkett

Tollitäten treffen sich am Sonntag bei Narrenfesten in Meckenheim, Rheinbach-Hilberath und Wesseling-Urfeld - 500 Jecken in der Jungholzhalle feiern das Kinderprinzenpaar

Rhein-Sieg-Kreis. Auch in Meckenheim, Hilberath und Urfeld feierten am Wochenende die Narren.

Meckenheim. (rom) Knapp 500 Jecken feierten am Sonntag eine 70-Jährige in der Jungholzhalle mit einem rauschenden Narrenfest. Die Prinzengarde Meckenheim lud in ihrem Jubiläumsjahr zur großen Kostümsitzung mit einem Aufmarsch der Gardisten und großem Showprogramm.

Inmitten rot-weißen Tuchs, wirbelnden Beinen und Gardisten mit der traditionellen Kopfbedeckung, dem Tschako stahl ein Tollitätenpaar selbst einem erfahrenen Sitzungspräsident wie Friedel Groß die Show: "Dat hatt ihr jot jemacht."

Im "schönsten Karnevalskostüm" der Stadt, ihrem Ornat ganz in blau-gold, absolvierten Kinderprinz Dennis I. (Kerzmann) und ihre Lieblichkeit Lisa I. (van Schewick) Ordensübergaben an die Meckenheimer Karnevalsgrößen bravourös, denn: "Drei mal Null is Null, Karneval is schöner als die Schull."

Sie schmücken sich mit drei abgedankten königlichen Adjutantinnen, den Ex-Prinzessinnen Edith I. (Wirges), Sophia I. (Garcia Abad) und Iris I. (Kerzmann). Meckenheim hat nun drei singende Kommandanten: Nach Hans-Erich Jonen vom Stadtsoldatencorps die beiden Kommandanten der Prinzengarde, Franz Eschweiler und Joachim Wolber, der bei seinem Bühnendebüt als Gardenchef das Lied "Warum hat das Yvonne die Rose deplaziert" auf der Bühne intonierte.

Passend zur roten Garde eröffneten die "Roten Funken" aus Köln. Von B wie Blaue Funken bis W wie Weltenbummler reichte das Programm. Für die besten Kostüme gab''s am Sonntag Preise: Die schönsten Beine im Minirock hatte Martin Kunze.

Für eine CD und ein T-Shirt holte er sich den Sieg als männliche Krankenschwester. Ute und Jendris Michalski gehen kostenlos Essen für ihr Kostüm "Die Vogelscheuchen". Die Froschkönige, Gruppe Willinek, haben freien Eintritt zum Rosenball.

Rheinbach-Hilberath. (ksa) Seinen Empfang der Rheinbacher Prinzenpaare gab der Prinzenclub Groß-Rheinbach in der Mehrzweckhalle in Hilberath. Einmal ohne närrisches Gefolge - nur unter sich - feierten die Prinzenpaare der Kernstadt sowie der umliegenden Dörfer Oberdrees, Wormersdorf und Queckenberg den ganzen jeckischen Sonntag lang.

Als Gäste begrüßte der Verein die Prinzenpaare aus Meckenheim und Oberwinter. Auch der ehemalige Rheinbacher Bürger und jetzige Prinz aus Stollberg-Vicht, Hans Mertens, ließ sich diese Gelegenheit nicht entgehen und feierte kräftig mit.

Der Prinzenclub Groß-Rheinbach wurde 1987 zu dem Zweck gegründet, die amtierenden Prinzenpaare und Dreigestirne in Rheinbach finanziell zu unterstützen. Finanziert werden die Beträge durch Mitgliedsbeiträge und dem Verkauf des Prinzenclubordens, der seit Jahren von Peter Kastenholz und in Fortsetzung dieser Tradition nun von seinem Neffen Mario Rohloff gespendet wird.

Die ohnehin heitere Stimmung wurde durch den Auftritt des Männerballetts des Narrencorps Blau-Gold Rheinbach noch getoppt. Unter der Leitung von Melanie Schneider schwebten die Grazien in ihren Tutus wie etwas schwermütige Elfen über das Parkett.

Am nötigen Schwung in den Hüften fehlte es den Fünkchen aus Hilberath und der Showtanzgruppe aus Wormersdorf dagegen nicht.

Wesseling-Urfeld. (mab) Fast ein wenig enttäuscht wirkte Kinderprinzessin Rebecca I. (Engels) am Sonntag, als sie die Bühne wieder verlassen musste: Ihr hatte es sichtlich Spaß gemacht, zu ihrer Proklamation in der Rheinschule auf der Bühne stehen zu dürfen.

Seit mehreren Jahren ist sie schon aktive Tänzerin im Tanzcorps der Prinzengarde Wesseling-Urfeld, die ihr zu Ehren einen karnevalistischen Frühschoppen ausrichtete und dabei ein großes Programm auf die Beine stellte. Für Rebecca I. füllten die Urfelder den kleinen Saal sogar bis auf den letzten Stehplatz, die Kinderprinzessin musste allerdings bald die Bühne räumen: Prinz Hans IV. von Wesseling, die Landsknechte Köln sowie die Karnevalisten aus Wesseling, Adendorf und Waldorf brauchten den Platz auf der Bühne.

Ein weiterer Höhepunkt nach der Proklamation war der Auftritt der "Urfelder Ströpche": Maike Voosen, Sina Ganser und Anne Kuhl begeisterten das Publikum mit dem von Herbert Voosen geschriebenen Lied "Hallo Fente, sitt ihr do".