Von Göttern und Engeln

Himmlische und andere Wesen bevölkern Al-Ersch und Lüftelberg

Meckenheim-Altendorf/Ersdorf. Der Al-Erscher Zoch war imposant. 18 Wagen und Gruppen sowie knapp 200 Teilnehmer zogen am Montag durch den Doppelort. Dabei waren zwei Youngsters die größten Stars.

Die kleinen Piraten Niklas Groß und Lukas Holzhäuser kurvten mit ihrem Mini-Schiff durch die Gassen und eroberten die Herzen der Narren am Wegesrand. Die Gruppe Samba Casalla machte vor ihnen mit Trommeln und Pfeifen mächtig Rabbatz und sorgte für die entsprechende Aufmerksamkeit.

Für weibliche Fans galt ausnahmsweise der Spruch der Fußballmannschaft: "Gucke derfst du, anpacke net". Die erste Mannschaft des SC Altendorf hatte sich mit schwellenden Muskelbergen zu Kraftprotzen ausstaffiert. Die "Söße Möhne" kamen als schillernde Paradiesvögel daher. Der Männergesangverein suchte keinen Superstar im Fernsehen, sondern veranstaltete auf ihrem Wagen "AESDS": "Altendorf Ersdorf sucht den Sänger."

Die selbst ernannten "Schweizer" aus den höher gelegenen Straßen des Doppelorts hatten sich als Struwwelpeter verkleidet. Die "Vorstädtler", die Tanzgruppe des Turnvereins, präsentierten sich in lila-weißen Kostümen. Zwar zog hier kein Prinz mit, dafür aber eine andere Obrigkeit. Die zahlreichen Wegelagerer, die ihren Kamelle-Zoll einforderten, umjubelten die "Götter vom Olymp" mit dem "Götternachwuchs für Meckem": die Feuerwehr.

Meckenheim-Lüftelberg. Der Lüftelberger Narrenumzug gehört von der Länge her eher zu den Zwergen unter den Karnevalszügen, dafür dauert er stets besonders lange. Elf Gruppen und Wagen zogen durch den Ort.

Für diese Strecke brauchten die Jecken von 10 bis 14 Uhr, unkte ein Polizist mit verschmitztem Lächeln. Denn in Lüftelberg sind stets jede Menge Freunde und Bekannte am Zugrand mit großem Hallo zu begrüßen, und es gibt zahlreiche "Verpflegungsstationen", deren Angebote an Festem und Flüssigem kaum auszuschlagen sind. Entsprechend stockend rollt der närrische Umzug.

Genug Zeit, sich die Teilnehmer genauer anzuschauen. "Fünf Jahre Junggesellenverein sind gefühlte 50" behaupteten etwa die Junggesellinnen. Die Jecke Jugend zeigte sich im Indianerkostüm und verkündete: "Im Lüftelberger Reservat sprechen Indianer platt". Frühlingsträume weckte mitten im Schnee der Paveier-Hit: "Wenn et Frühjohr kütt". Die Löschgruppe der Feuerwehr eroberte im Piratenlook den Ort und schipperte in der "Black Pearl" aus dem Film "Fluch der Karibik" über die Straßen.

Der Lüftelberger Karnevalsclub steckte seine Kleinsten in warme rot-weiße Harlekinanzüge. Dass um Lüftelberg niemandem bange werden muss, zeigten die "Berger Kamellche" als Schutzengel. Das Fanfarencorps Rot-Weiß Flerzheim ließ das "Trömmelche" erklingen und bereiteten die Stimmung für den umjubelten Tollitätenwagen mit Prinz Jürgen II. (Schäfer) und Prinzessin Eva I. (Defanti-Schäfer) vor.