Wilfried Henseler räumt sein Rathaus kampflos
Der Bornheimer Bürgermeister: Hier ist sowieso nichts zu holen - Die Junggesellen sind die lauteste Gruppe im Kardorfer Zug - "Quellentiger" schleichen durch Roisdorf
Bornheim-Kardorf. (mab) Beim Kardorfer Zug sorgten die Stimmungsmacher vom Kindergarten Sankt Josef, die sich ihre Pappmaché-Kuh zum "Leithammel" machten, für einen tollen Start. Unter der Organisation des Festkomitees vom Ortsausschuss, das diese Aufgabe erstmals vom Damenkomitee Rot-Weiß übernommen hatte, nahmen sich die Weinköniginnen, die "Früh-Kölsch-Frühstücker" oder die "Weinkelterer" der Junggesellen - lauteste Gruppe des Tages - Alkohol zum Thema.
Andere Akzente setzte das Damenkomitee mit dem "Hüttenzauber", eine Gruppe Steinzeitmenschen und die "Johanniter-Ritter". Abseits des organisierten Frohsinns kam es zu unschönen Szenen: Hunderte Jugendliche machten trotz des von Bürgermeister Wilfried Henseler ausgegebenen Mottos "Karneval, Pänz, Schnaps und Bier - nicht mit mir!" die Travenstraße zu einer einzigen großen Open-Air-Theke.
Bornheim-Roisdorf. (mab) Viel zu sehen bekam Prinzessin Angelika I.: Die Alt-Roisdorfer kamen als Schlümpfe, die Betriebssportler des Roisdorfer Brunnens als "Quellentiger" und die "Durstbusters" als "Nichtschwimmer von Malibu" mit Rettungsreifen und David Hasselhoff im Schlepptau.
Die Junggesellen empfahlen sich im weißen Kittel: "Bei uns sind eure Frauen in guten Händen." Die Heimatfreunde fragten "Semme ze fröh? Semme zu spät?" in ihrem Weihnachtsmannkostüm. Die "Putzfrauen" vom Vaterstädtischen Verein säuberten den Weg für den Blumenwagen der IG Roisdorfer Karneval in Form eines chinesischen Drachens. Die Frauengymnastikgruppe trug Adelsperücken. Der Elferrat der Kolpingfamilie mit Präses Wolfgang Hages bildete das Schlusslicht vor der Prinzessin.
Bornheim. (khs) Bürgermeister Wilfried Henseler hatte zwar neben seinen Mitarbeitern die Bornheimer Stadtsoldaten mit ihrem Chef Heinz-Peter Schulz auf seiner Seite, aber gegen den Ansturm der Tollitäten war er machtlos. Kampflos ergab er sich der Übermacht. "Hier ist sowieso nichts zu holen", sagte Henseler.
So übernahmen das Bornheimer Prinzenpaar, Prinz Peter IV. und Vroni II., Prinz Heinz V. und Hilde II. aus Merten sowie die Herseler Prinzessin Carmen I. die Regentschaft im Rathaus. Zum Ausgleich bekamen Henseler und der Beigeordnete Hermann Bursch, der durch''s Programm führte, die Sessionsorden der Tollitäten und der Stadtsoldaten verliehen.
