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Knatschverdötschtes Zigeunerleben in Kripp

Knatschverdötschtes Zigeunerleben in Kripp

Das närrische Volk feiert eine Spitzen-Sitzung der KG Fente mit feurigen Tänzen, peppigen Sketschen und kölsche Tön - "Ententanzgruppe" legte im Saal Schremmer ab

Remagen-Kripp. (shh) Der herrlich nach dem Motto "Lustig ist das Zigeunerleben" geschmückte Narrentempel Schremmer war vollbesetzt. Die KG Kripper Fente hatte für diese Sitzung einiges versprochen und hielt noch viel mehr. Schon bei der Begrüßung, nach dem Einmarsch mit dem fenteneigenen Fanfarencorps, knallte der Vorsitzende Wilfried Brüssel den Narren eine launige Begrüßung entgegen.

Dieter Plath übernahm die Anmoderation und kündigte gleich eine Spitzennummer an. Ein Eisbrecher aus Linz, der Willi Schmitz, war als "De decke Trumm" angekündigt, kam aber nicht zum Trommeln aufgrund der vielen Anekdoten, mit denen er die Narren zum Lachen brachte.

Dieter Breuer übernahm mit dem ihm üblichen Feuerwerk aus Ansage, Witz und Hintergrundwissen die Sitzungsleitung. Die Narrenschar empfing das Kripper Kinderprinzenpaar Mario I. (Grubest) und Prinzessin Sabrina I. (Gorschiniak). Orden gingen an Bürgermeister Herbert Georgi und Ortsvorsteher Jürgen Blüher.

Nachdem die Bühne wieder frei war von Prinzenschmölzje und Tambourcorps enterten die KG-Frauen als Zigeunerinnen die Bühne und legten mit ein paar feurige Tänze hin, mit viel Spaß an der Freud. Den hatte das Narrenvolk auch beim Sketsch "Die Kripper Ölquelle". Fantasievoll aufgebauschter Reichtum zerplatzte unerwartet nach einer Rechnung von einer Pipelinefirma.

Ein Hochgenuss wie immer war der folgende Tanz der kleinen Kripper Magics, trainiert und einstudiert von Elke Kohlhaas. Die "geplagte Hausfrau" Gertrud Herter aus Sinzig erntete mit ihrer Glanznummer eine Rakete. Aus der "Frontstadt der Narren", aus Westum, kamen die "Las Bailas" und zeigten ihren perfekten Tanz, bevor das Prinzenpaar aus Ödingen mit großem Gefolge Einzug hielt.

Werner I. und Monika II. (Kriechel) hatten recht schnell die Herzen der Kripper für sich entflammt. Der Auftritt der neu formierten Gruppe "Kripper Schnüssefeger" um Frank van Häfen boten mit bekannten Melodien einen "erbarmungslosen" Rückblick auf das Kripper Geschehen - immer mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

Nach der Pause trommelte das Remagener Prinzenpaar Volker I. und Gaby III. (Münch) an die Pforte des Narrentempels, das Zigeunerlager der Fente. Fast erwies sich die Bühne als zu klein, so viele Mitstreiter hatte dieses Herrscherpaar mitgebracht. Das war auch nötig, denn vom Bürgermeister kamen harsche Töne zumangedrohten Rathaussturm am Sonntag.

Die "Großen" der Magic Dancers kamen irisch-keltisch daher und zeigten Folklore der Spitzenklasse, eben Lord of the Dance. Den Bezug zu Karneval stellten sie raffiniert her, indem sie einfach die irischen Schritte auf altbekannte Kölsche Lieder tanzten. Das war Klasse. Die "Ahrtalblömche" trieben mit Komik in Wort und Lied, in Mimik und Gestik die Narren zu höchster Stimmung.

Durch die Ereignisse um das Festzelt in Westum kam auch die Kripper Sitzung etwas ins Schleudern, denn "The Inspirations" kamen in Zeitnot und musste vorgezogen werden. Diese Gruppe unter der Leitung von Marion Feix bewies großes Können. Das lautstark auftrumpfenden Panikorchester mit Dirigent Thomas Pieper brachten mit ihren kölsche Tön den Saal Schremmer zum Überkochen.

Nach diesem Höhepunkt konnte sich nur noch das Kripper Männerballett - die "Ententanzgruppe" - auf die Bühne wagen. Sie legten ihre Klamotten ab, fast alle. In ihren knappen gelben Lackhöschen, den breiten Hosenträgern und Südwester auf den Köpfen war das eine starke Truppe. Ziemlich pünktlich läutete Sitzungspräsident Breuer das Finale mit den "Kripper Schnüssefeger", verstärkt durch alle Aktiven des Abends ,auf der Bühne ein - eine Spitzensitzung.