Brauchtumspflege : Jecke Goten - mehr als nur ein Karnevalsverein
BAD GODESBERG Die KG Jecke Goten schreibt sich neben der Brauchtumspflege soziales Engagement auf die Fahne.
Wenn die Jecken Goten dieser Tage ihre letzten Auftritte der Session absolvieren, dann wird der Blick des Publikums möglicherweise an einem neuen Sternchen am Bad Godesberger Karnevalshimmel hängen bleiben. Mara Mielk, 18-jähriges Solomariechen und als solches kürzlich aus Mondorf "importiert", ist das neue Aushängeschild des Vereins. Und das soll auch über die tollen Tage hinaus so bleiben. Dann nämlich pflegen die Jecken Goten vor allem ihre sozialen und gesellschaftlichen Aktivitäten, die sie sich besonders auf die Fahnen geschrieben haben.
"Natürlich ist die karnevalistische Brauchtumspflege mit ihren üblichen Programmpunkten ein wesentlicher Vereinszweck", sagt Vorsitzender Reinhard Haselow. Mindestens ebenso wichtig, ergänzt der promovierte Psychologe, sei dem Verein mit seinen rund 100 Mitgliedern die Förderung von Kindern, Familien und Senioren. Und die ist naturgemäß nicht auf die Karnevalszeit beschränkt.
"Im Sommer organisieren wir eine einwöchige Kinderfreizeit für die Daheimgebliebenen. Auch für dieses Jahr gibt es schon wieder viele Anfragen", berichtet Haselow. Während die Betreuung der Kinder von einem Dutzend ehrenamtlicher Helfer geleistet wird, steuern Sponsoren das Geld für Fahrten und Verpflegung bei.
In der Jugendarbeit engagiert sich beispielsweise auch Goten-Mitglied Philipp Lerch. Im vergangenen Jahr hatte der CDU-Politiker mit einigen Mitstreitern ein Bewerbertraining auf die Beine gestellt. Anfang April will er mit Jugendlichen das Thema Drogenmissbrauch und Suchtprävention angehen. Und auch die Alten werden bei den Jecken Goten nicht vergessen: "Vor Weihnachten holen wir Senioren, die keine Angehörigen mehr haben, in ihren Heimen ab und feiern mit ihnen Weihnachten", berichtet Präsident Dietrich von Tunkl-Schott. Bedient werden die Senioren dann im Zeughaus von den Jugendlichen im Verein.
Der Vereinsname entstammt übrigens dem Gründungsort: In der Gotenstube an der Gotenstraße wurde die Gesellschaft am 18. September 1970 aus der Taufe gehoben. Die darauf folgende "Völkerwanderung" verlief kurz: Von Plittersdorf zog es den Club in den Godesberger Norden, wo er heute sein eigenes Zeughaus an der Godesberger Straße unterhält.
Ein besonderer Stolz der Jecken Goten ist ihre Tanzgarde mit Tanzpaar und Solomariechen, betreut von Gabriele Böke-Malleis und Franco Wiens. Interessenten sind stets für ein Probetraining willkommen, trainiert wird montags und mittwochs ab 20 Uhr.
