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Stehende Ovationen für die Westerwaldsterne

Stehende Ovationen für die Westerwaldsterne

Rauschende Prunksitzung der KG Blau-Gold Muffendorf in der Kleinen Beethovenhalle

Muffendorf. (ga) "Witze, die man eigentlich nicht erzählen darf", nämlich "Randgruppenwitze" erzählte am Sonntagabend Martin Schopps von der "Rednerschule" auf der Prunksitzung der KG Blau-Gold Muffendorf in der Kleinen Beethovenhalle.

Zu den "Randgruppen", die der Sohn des "Rumpelstilzjens" Fritz Schopps aufs Korn nahm, gehörten neben Düsseldorfern, Schwulen und Lesben vor allem die türkischen Mitbürger. Aber auch seinen Kollegen Guido Cantz aus Köln-Porz persiflierte er, wozu er sein "Porz"-T-Shirt enthüllte - Porz stehe für "Paradies oft russischer Zuwanderer", erklärte der Rhetoriklehrer. Auf seinen Ruf "Guido" antworteten die weiblichen Narren im Chor "Ich will ein Kind von dir".

Bevor der "Mann für alle Fälle", Guido Cantz, selbst die Bühne betrat, ging es weiter mit Wicky Junggeburth. "Das Publikum hier in Muffendorf kann noch richtig zuhören", lobte der "singende Prinz", "da lohnt es sich, auch mal etwas leisere Töne anzuschlagen." So nahm er alltägliche Begebenheiten mit feinsinnigem Humor aufs Korn und begleitete sich dabei selbst auf der Gitarre.

Zum Abschluss sang Junggeburth mit den Jecken im Chor "Einmol Prinz ze sin" in der Originalfassung. Und da wurde auch schon die erste Rakete des Abends fällig. Beste Stimmung unter den Muffendorfer Narren herrschte auch beim Auftritt von Peter Raddatz. Der "Mann met dem Höötche" sprach brisante gesellschaftliche Themen wie Überalterung, Aufstiegschancen nur mit Vitamin B und "Das Geld wird immer knapper" an.

Im Schuhgeschäft sei er letztens gefragt worden: "Noch was zum Pflegen dazu?", berichtete Raddatz. "Ja, gerne", habe er gesagt. Da habe man ihm doch glatt eine Rentnerin mitgegeben. Auch die beliebten Themen Emanzipation und Potenzprobleme sparte er nicht aus. Mit stehenden Ovationen quittierte das Publikum die akrobatischen Tanzdarbietungen der Westerwaldsterne Uckerath.

Auch die Höppemötzjer aus der Domstadt beeindruckten die Narren mit ihren menschlichen Pyramiden, artistischen Würfen und Hebungen. Hustend stieg als einziger Düsseldorfer Wolfgang Reich in die Bütt, wegen einer schweren Grippe musste er seinen Auftritt aber etwas abkürzen.

Frenetisch gefeiert wurde natürlich auch das Godesberger Prinzenpaar, als es mit seinem Gefolge in den "Muffendorfer Gürzenich" einmarschierte. Doch auch Prinz Ernst Ludwig I. merkte man die Strapazen seines Amtes an. "Wat solle mer schwaade", meinte er lapidar und verwies darauf, dass er schon seit zwölf Stunden unterwegs sei. Die Sitzung fand er jedenfalls "super".