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Der Zug fährt, bis die letzte Kamelle weg ist

Der Zug fährt, bis die letzte Kamelle weg ist

Bunte Umzüge in Asbach und in Buchholz - Den Spaß an der Freude steht den Jecken im Gesicht geschrieben

Asbach/Buchholz. Knubbelvoll präsentierte sich die Asbacher Hauptstraße beim Rosenmontagszug.

Schulter an Schulter standen die Jecken, um den 80 Gruppen des großen Karnevalszuges zuzujubeln - und natürlich ordentlich Kamelle abzukriegen.

Westerwälder Couleur vom Feinsten bekam das närrische Volk zu sehen. "Der Asbacher Zug begeistert die Menschen im ganzen Umland", verriet Peter Gilbert vom "Club Gemötlichkeit". Mit launingen Sprüchen unterhielt er vom Balkon aus die Menschenmenge, die schon lange vor Beginn des gut zweistündigen Spektakels die begehrten Plätze vor der Kirche sicherte.

Eine Besonderheit von Asbach: Der Zug fährt dreimal die gleiche Strecke ab - bis wirklich die letzte Kamelle geworfen ist. Aber die Wagen brachen unter dem Gewicht der süßen Ware nicht zusammen, denn die KGs fuhren mit schwerem Geschütz auf: Allein die Schöneberger KG "Ewig jung" ging mit vier toll geschmückten Wagen auf die Bahn, die Etscheider waren mit drei großen Fuhrwerken gekommen. Fünf Musikkapellen sorgten für noch mehr Stimmung als eh schon vorhanden war.

Angeführt vom Spielmannszug Fernthal eroberten die Jecken sofort die Herzen der Menge. Ob "närrisches Bauernvolk", Ritter und Burgfräulein, Heider Eierbäcker oder Wenter Schwälbchen - der Spaß an der Freud stand den unzähligen Narren ins Gesicht geschrieben.

Voll Schwung und Elan ließ sich dann natürlich auch das Prinzenpaar des Clubs Gemötlichkeit feiern: Prinz Rainer, Prinzessin Edith und ihr Adjudant Heinz auf ihrem funkelnagelneuen Prinzenwagen wurden von "ihren" Untertanen stürmisch begrüßt - und dankten es nach Tollitäten-Art mit jeder Menge Kamelle.

Während der Asbacher Zug noch in vollem Gange war, rüstete man sich im benachbarten Buchholz für den jecken Troß durch die eigene Gemeinde. Über 30 Gruppen hatten sich zusammen gefunden, um vor allem eines zu tun: Kräftig fiere, singe, laache. Und natürlich ihren amtierenden Tollitäten zu huldigen. Das taten die Buchholzer, indem sie ihr Prinzenpaar Josef VIII. "von Kimme und Korn" und Prinzessin Hildegard "aus dem Vereinslokal" ganz nach Narrenart hofierten.

Nicht nur, dass sich die standesgemäß prunkvollen Herrscher über die Buchholzer Jecken in einer überdimesionalen Zapfanlage nebst zwei großen "Hellen" wiederfanden, sondern vor allem die Jagdleidenschaft des Prinzen verwandelte den Ort in eine Gegend irgendwo zwischen Wild West und Moorhuhn-Alarm. "Das passte einfach zu schön", freute sich Monika Wilberg, Vorsitzende der veranstaltenden KG "So sind wir".

Sitzungspräsident Peter Vogel hatte die Moderation des Vergnügens übernommen - die Stimmung anzuheizen brauchte er nicht mehr. Dafür sorgten nicht zuletzt die liebevoll gestalteten Wagen und die tollen Kostüme der teilnehmenden Gruppen. Was die begehrten Kamelle anging: Da ließen sich die Jecken nicht lumpen, und die Pänz schleppten mit glücklichen Gesichtern ihre süße "Beute" nach Hause. Ganz nach Jägermanier halt.