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Frühschoppen bis zum Abend

Frühschoppen bis zum Abend

Linz macht seinem Ruf als absolute Jeckenhochburg mit zwei turbulenten Großveranstaltungen alle Ehre

Linz. (khd) In winterlich-tristes Grau war das Rheintal gehüllt. Und so hätte selbst die Bunte Stadt am Rhein ihrem Namen keine Ehre gemacht - wenn sie sich nicht auf ihre Fastelovendsjecke verlassen könnte.

Fantasievoll bunt kostümiert marschierten die schon ab den frühen Morgenstunden Richtung Miesgesweg zur närrischen Sporthalle. In die hatte das Jubiläumscorps der Roten Husaren zum legendären Bürgerfrühschoppen eingeladen.

"Seid'er jood drupp?" Eigentlich eine unnötige Frage, die Prinz Michael I. seinem jecken Völkchen stellte, denn Morgenmuffel waren nicht unter den ersten Gästen, die sich den Auftritt der Gastgeber nicht entgehen lassen wollten. Deren Erster Vorsitzender Sebastian Muthers schickte zunächst den Nachwuchs ins Rennen, bevor das "Dreigestirn" stimmgewaltig bekräftigte, dass et janz jeck op Linz ist.

"Bis zum Mittag bestreiten die Linzer Corps und die Fanfaren das Programm, dann sind die Gäste an der Reihe, zunächst Dattenberg, Leubsdorf und Kasbach, bevor die Kölner die Regie übernehmen", verriet Helmut Muthers, der Vater des Vorsitzenden, der 1995 als Helmut I. "ne Jeck ohne Grenzen" im Mittelpunkt gestanden hatte.

Jetzt übernahm er mit Wolfgang Stieger die Moderation. Und schon konnte man das Synchronschwimmen der Rheinnixen von der Schweren Artillerie auf der Bühne bewundern. Wenig später war in der Halle kaum mehr ein Durchkommen. Dicht an dicht standen die Jecken, so dass sich die "Original Kölsche Domputzer" den Weg zur Bühne mit ihren riesigen Besen freifegen mussten.

Dafür belohnten die Domstädter das Publikum mit erstklassigen Würfen und akrobatischen Hebefiguren. Zuvor hatten die "Swinging Fanfares" den Strünzer Jecken mächtig den Marsch geblasen, während die Band "Null 221" wenig später "Affjezock" verriet, dass selbst Petrus ne Kölsche is.

"Laach mich doch ens aan", forderten die Musiker vom "Kappes Boore Express" die Schönen in der Halle auf. Steppte da schon längst der Bär, so stand die Halle am Miesgesweg endgültig Kopf, als die Kölner gestanden:

"Mir sind jeck, so richtich jeck op Linz!" Da hatte draußen längst die Dunkelheit das Grau vertrieben, womit die Bezeichnung Bürger-Frühschoppen wohl endgültig ad absurdum geführt war. Gleichzeitig hatte sich aber auch wieder bestätigt, dass die Veranstaltung einer der absoluten Höhepunkte im närrischen Veranstaltungskalender der Region ist.

Linz. (fa) Bereits am Freitagabend hatten allerlei Jecke die Sporthalle beim Strünzerball in ein Tollhaus verwandelt. Wie jedes Jahr erwies sich der Miesgesweg zu einem Magneten, der vor allem das in Linz bekanntlich sehr zahlreich vertretene junge Narrenvolk anzog.

Kaum jemand, der den Aufruf zur Kostümierung ignoriert hatte; besonders fielen die zahlreichen selbst genähten Kleider auf, die in den vergangenen Jahren schon einmal das Augenmerk auf die eine oder andere Tanzgruppe gerichtet hatten.

Die Organisation lag in diesem Jahr in den Händen der Roten Husaren, deren zahlreiche fleißige Helfer hinter Bühne und Tresen für einen reibungslosen Ablauf sorgten, der aber erst in den frühen Morgenstunden sein Ende fand.

Zu diesem Zeitpunkt hatten die Gäste so manchen Höhepunkt erlebt, etwa den Auftritt der Linzer Funfaren oder die umjubelte Performance der "StattGarde" Colonia Ahoj und die regelmäßige musikalische Unterhaltung durch die Gruppe "Kärnseife".