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Jecke bedde - mit Genehmigung aus Köln

Jecke bedde - mit Genehmigung aus Köln

Abordnungen sämtlicher Honnefer Karnevalsgesellschaften nehmen an der "Kölschen Mess" teil

Bad Honnef. (hpb) Grau und trübe zeigte sich der Himmel am Sonntag über Bad Honnef, das Wetter drückte aufs Gemüt.

Das änderte sich schlagartig, als der Spielmannszug des TV Eiche und die Bad Honnefer Stadtsoldaten in die Kirche Sankt Johann Baptist einzogen und die Jecken kölsche Mess begingen - "mit ausdrücklicher Genehmigung des Kardinals?, wie Pfarrer Herbert Breuer die Gläubigen im rappelvollen Kirchenschiff und die Abordnungen der Karnevalsgesellschaften begrüßte.

Ein besonderer Gruß galt dabei dem Damenkomitee Löstige Geselle zum 50. Geburtstag sowie dem Siebengebirgsprinzenpaar Guido I. und Nadine I., die am Vortag geheiratet hatten. Aus Aegidienberg waren die Tollitäten Edgar I. und Aegidia Gerda I. ins Tal gekommen. Die Unkeler KG sorgte mit ihrem Bläsercorps um Matthias Wessel für die Musik, im Wechsel mit Robert Buchholz an der Orgel.

Auch Breuer hatte sich Verstärkung mitgebracht: Aus Bayern waren Pater Gerhard Löffler aus dem Wallfahrtsort St. Maria Vesperbild und aus Rheinbreitbach Franz Albert Düren dabei, um mit ihm und Diakon Franz Gunkel die Kölsche Mess zu feiern, die unter dem Motto stand "Mer sin sing Fründe, säät Jott der Här?

Dies griff Breuer in seiner Predigt auf, die mit Anekdoten geschmückt war. "Karnevalistischer Frohsinn vor der Fastenzeit verbindet uns miteinander und Christus", sagte Breuer. Als Beispiel erzählte er dann die Geschichte eines Kölners, der vor dem strengen Winter ins sonnige Sizilien geflohen war.

Er schickte seiner Frau eine Mail, wegen eines Schreibfehlers in der Adresse erreichte diese aber die Witwe eines vor wenigen Tagen verstorbenen evangelischen Pastors. Die Frau las die Mail, schrie auf und fiel tot vom Stuhl. Auf dem Bildschirm war zu lesen: "Hallo Schatz. Gerade habe ich eingecheckt. Alles ist für Deine Ankunft morgen vorbereitet. In Liebe, Dein Mann. PS: Es ist wahnsinnig heiß hier?

Während die Gemeindegesänge in rheinischer Mundart gesungen wurden, mussten die Lesung und das Evangelium auf Anordnung aus Köln in Hochdeutsch vorgetragen werden, was die Karnevalisten nicht daran hinderte, diese anschließend zu "übersetzen?. Beim Sanktus "Losst uns all zesamme singe, loove, danke dem Här?, das als Kanon gesungen wurde, dirigierte Breuer mit sichtlichem Vergnügen die Gemeinde.

Viel Beifall gab es wieder für die diesjährige Kölsche Mess und für Skeptiker, die Applaus während eines Gottesdienstes für nicht ziemlich ansehen, hatte Breuer als Erklärung parat: "Beifall ist körpersprachliches Amen.