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Der TÜV steht zum fliegenden Clown

Der TÜV steht zum fliegenden Clown

Am Mittwoch ist letzte Detailprüfung für die Angel - Zur Konfetti-Kanone haben Stadt und Verein einen Kompromiss gefunden

Bad Honnef. Gute Nachricht für die Clowns des Circus Comicus: Der Teilnahme an ihrem Honnefer "Heimatzug" am Sonntag steht offenbar nichts mehr im Wege. In Gesprächen mit der Stadtverwaltung wurde eine Vereinbarung über den Einsatz der Konfetti-Kanone erzielt.

Und wie Comicus-Vorsitzender Joachim Rings auf Anfrage bestätigte, fehlt für das letzte Okay des TÜV für einen lebendigen "Fliegenden Clown" nach "konstruktiven Gesprächen" und positiven Prüfungen nur noch eine Detailabnahme, die am Mittwoch auf der Agenda stehe: "Wir sind sehr, sehr zuversichtlich, dass auch diese letzte Hürde genommen wird.

Info Lesen Sie dazu auch Circus-Comicus-Vorsitzender denkt positivUnd wir bedanken uns ganz ausdrücklich beim TÜV und allen Beteiligten, die uns mit Rat und Tat zur Seite gestanden haben." Hinter Rings und dem gesamten CC-Vorstand liegen hektische Tage. Nur zehn Tage vor Karneval hatte den Verein eine Anordnung der Stadt Bad Honnef erreicht.

Inhalt: Der Einsatz der "Konfetti-Kanone" sowie der vor einigen Jahren wegen verschärfter TÜV-Bestimmungen für Karnevalswagen ohnehin neu gebauten "Angel" wurde untersagt. Einerseits, so die Stadt, reagiere man damit auf "massive Beschwerden" vor allem nach Karneval 2009 über Verschmutzungen mit Konfetti, das qua Definition ein "Abfallprodukt" sei und darum nicht geworfen werden dürfe.

Und die TÜV-Genehmigung für den "Fliegenden Clown" gelte nur für eine "Brauchtumspuppe". Eine Hiobsbotschaft kurz vor den tollen Tagen. Die Stadt dazu: Die CC-Attraktionen seien stets nur geduldet worden, erlaubt waren sie nie.

Dass die Reaktion auf Beschwerden nach dem Karneval 2009 den Verein erst jetzt erreichten, sorgte für Verdruss: Zu Lösungen zu kommen in der Kürze der Zeit, das schien fast unmöglich. Während die Teilnahme am Siebengebirgszug in Königswinter sowie am Rosenmontagszug in Bonn von den Verantwortlichen dort nicht in Frage gestellt wurde, war klar: In der Stadt, in der der Comicus mit mehr als 500 Clowns jeden Alters seine Wurzeln hat, war die Teilnahme fraglich.

Hinter den Kulissen fing die Arbeit an. Und das, so Rings, "mit unglaublich viel spontaner Hilfe und Zustimmung". So half das Team der Firma "Erfahrungssache" aus Euskirchen - und beriet CC-Zugleiter Tim Wehdeking zu einem ihrer Geschäftsfelder: Seilgärten. Auch Jens Eilers, Inhaber eines Ingenieurbüros für Tragwerksplanung in Aegidienberg, meldete sich, prüfte und begutachtete zum Nulltarif die Angel-Statik.

Und es wurde eine Lösung mit der Stadt gefunden: Die Konfetti-Kanone darf in der Fußgängerzone nicht zum Einsatz kommen, offene Fenster sind tabu. "Über den Erfolg dieser Lösung werden sich die Verantwortlichen nach den Karnevalstagen austauschen. Wie es heißt: Das Bessere ist des Guten Feind", ließ Erste Beigeordnete Monika Oestreich wissen. Festhalten müsse die Stadt an der TÜV-Freigabe für die Angel. Rings: "Aber auch da sind wir sehr zuversichtlich."