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Isabell Thomas ist die neue Liküra-Prinzessin​ der Session 2023/2024

Karneval in Küdinghoven : Isabell Thomas zur neuen Liküra-Prinzessin gekrönt

Isabell Thomas ist die neue Liküra-Prinzessin und hat einige verrückte Gebote ausgeheckt, die die Jecken jetzt beachten sollten. Auch das Kinderprinzenpaar Lukas I. und Käthe I. wurde gekrönt.

Überall werden Tollitäten proklamiert – wenn man diesen Begriff im Liküra-Karneval verwendet, wird man im besten Fall mitleidig angeschaut. Dort wird gekrönt. Aber wie man es nennt, war Isabell Thomas am Samstagabend wohl egal, Hauptsache, sie war am Ende des karnevalistischen Abends in der Ennerthalle Liküra-Prinzessin. Die Krone setzte ihr, wie es üblich ist, ihre Vorgängerin auf.

Der dankte Achim Unger auf seine Weise für ihre lange Regentschaft über die Coronazeit. Angela I. habe drei Jahre durchgehalten, „damit Isabell heranwachsen kann“, sagte der Vorsitzende der Großen Küdinghovener Karnevalsgesellschaft. Angela Frings hatte sich im Laufe des Abends bei den Jecken im Liküra-Staat für eine tolle Zeit bedankt und blieb dabei lange Zeit gewohnt eloquent. Aber am Ende wirkte sie doch ein wenig ergriffen, dass sie die Krone, die sie so lange tragen durfte, wieder abgeben musste.

Eine Halle als Wohnzimmer

Aber so ist der Lauf der Dinge, jetzt gibt es eine neue Prinzessin. Isabell I. zieht durch die nächsten fünf Wochen mit ihren beiden Paginnen Laura Rosen und Maike Buchmüller. Sie gönnte sich einen ausgiebigen Einzug in die vollbesetzte Ennerthalle, die sie, weil sie schon bei den Ennertfunken tanzt, seit sie laufen kann, als „mein Wohnzimmer“ bezeichnete.

Sie freue sich besonders, in der Session Liküra-Prinzessin zu sein, in der ihr Tanzcorps sein 70-jähriges Bestehen feiert. Überhaupt will sie ihre kurze Regentschaft mit viel Schwung durchleben, das verrät auch ihr Motto „Fastelovend em Hätz un Rhythmus em Blood – LiKüRa-Karneval deet jedem joot“, das sie an dem Abend verkündete. „Lasst uns die Hände reichen und gemeinsam durch die Session tanzen!“

Hoheitsgebiet der Liküra-Prinzessin

Dann verlas sie ihre närrischen Gebote, an die sich alle Jecken halten sollen, die sich im „Hoheitsgebiet der Liküra-Prinzessin“ aufhalten.

Gemäß ihrem Motto solle jeder darauf achten, dass es ihm und anderen gut geht. Während der Session gilt, dass man sich „mit einem fröhlichen Alaaf“ grüßt und dass der Bezirksbürgermeister und alle seine Stellvertreter ihr unterstehen, die damit schon zwei Herrscherinnen haben – Wäscherprinzessin Sabrina I. ist ja auch schon proklamiert, sie war am Samstag genauso zu Gast wie das Bonner und das Godesberger Prinzenpaar. Bezirksbürgermeister Guido Pfeiffer hielt sich schon bei der Gratulation nicht so wirklich an Isabells zweites Gebot, wie im Publikum gleich angemerkt wurde: „Da ich von meiner Körpergröße her nicht die Größte bin, hat sich jeder bei der Ordensübergabe oder beim Bützen meiner Größe anzupassen.“ Er hätte sich wirklich noch ein bisschen weiter herunterbeugen können!

Isabell I. freut sich nach ihrer Krönung über die Gratulation der Oberbürgermeisterin Katja Dörner.
Isabell I. freut sich nach ihrer Krönung über die Gratulation der Oberbürgermeisterin Katja Dörner. Foto: Stefan Knopp

Die ersten Orden

Isabell verteilte auch schon die ersten Orden, und den Trägern sei ihr drittes Gebot eine Mahnung: „Wer meinen Orden nicht trägt, muss als Wiedergutmachung 11.11 Euro an den Förderverein meines Tanzcorps‘, der Ennertfunken, spenden.“ Und: „Dreimal Bützen ist Pflicht. Wer dies vergisst, führt einen Tanzschritt vor.“ Sie lud alle zum Liküra-Zug an Karnevalssonntag ein. Vorher hat sie in der kurzen Session noch viele Termine zu bestreiten. „Um alle Jecken pünktlich besuchen zu können, fordere ich unsere Ordnungshüter auf, die Geschwindigkeitsbeschränkungen für meine Flotte bis Aschermittwoch aufzuheben.“ Natürlich solle man im Straßenverkehr Ordnung wahren. „Trotzdem soll bis Aschermittwoch der Kreisverkehr in Ramersdorf jecke drei Mal gefahren werden, bevor die Ausfahrt genommen wird.“ Wenn es dort also künftig zu Staus kommt: Das ist der Grund. Und zu guter Letzt ist es ihr als angehende Erzieherin ein Anliegen, dass die Erwachsenen den Nachwuchs an den Karnevalsbrauchtum heranführen. „Dabei ist an Rhythmus und vor allem ausreichend Spaß zu denken.“

Krönung des Kinderprinzenpaares

Zum Bunten Programm des Abends gehörte auch die Krönung des neuen Liküra-Kinderprinzenpaares, die noch Angela I. vornahm. Wegen der vielen Bewerbungen wurden Lukas I. Powitz und Käthe I. Gerwing per Losverfahren ermittelt. Sie besuchen beide die zweite Klasse der Ennertschule. Lukas kickt beim SV Ennert, zu Käthes vielen Hobbys zählen Tanzen, Malen und Reiten.

Jetzt hat der Liküra-Staat also auch wieder ein gekröntes Haupt. Und damit zurück zu der Frage nach Krönung und Proklamation. Warum es dort Krönung heißt, wusste nicht einmal der Ehrenvorsitzende Paul Klein. Sarah Hama vom Festausschuss-Vorstand wies darauf hin, dass die Karnevalsprinzessinnen in Bonn üblicherweise Diademe tragen. „Ich habe noch keine Prinzessin mit so einer Krone gesehen.“ Hinzu komme, dass in Liküra nicht ein Politiker, sondern die Vorgängerin die Amtseinführung durchführe. Oder vielleicht will sich der Liküra-Staat auch einfach nur vom Rest des Bonner Karnevals abheben. Letzten Endes, so Hama, könne man auch fragen, warum es sonst überall Proklamation heißt.