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Wiesse Müüs im Doppelpack

Wiesse Müüs im Doppelpack

Zur Herrensitzung und zur Mädchensitzung kommen jeweils 1 000 jecke Jonge und Wiever

Bonn. (meu/hmb) An Tisch 104 war die Stimmung richtig gut lange bevor die Herrensitzung der Wiesse Müüs am Samstag im Brückenforum begann. Direkt an der Bühne hatte sich eine vierköpfige Abordnung des Sibbe-Schröm-Clubs aus Dransdorf niedergelassen.

Während die Bluebirds, die Hausband der Müüs, klassisch-karnevalistische Lieder zur Einstimmung spielten, warteten die vier Jecken bei Kölsch und Cola darauf, dass es endlich losging. So wie rund 1 000 weitere Männer auch.

Obgleich es, wie Wiesse Müüs- Vorsitzender Roman Wagner sagt, nicht mehr so derb wie früher zugeht, haben die Damen der Schöpfung auch heutzutage nichts auf einer Herrensitzung zu suchen. So waren es dann auch ausschließlich männliche Jecken, die lautstark jubelten, als Präsident Uli Dahl mit Nummerngirl Cindy das Programm eröffnete und die Unkeler Ratsherren als Eisbrecher die Bühne betraten.

Schon beim ersten Lied schunkelte der ganze Saal, und beim Bläck Fööss-Klassiker "Drink doch eine met" gab das Publikum den Background-Chor. Frech und böse war der Auftritt von Marc Metzger alias "Dä Blötschkopp". So mancher Besucher, der nahe der Bühne saß, musste sich den einen oder anderen derben Spruch gefallen lassen.

Allerdings fand Metzger es "wirklich schön, bei euch sein zu müssen", komme er doch gerade von der Ü 90-Party aus dem Kölner Gürzenich, wo "betreutes Schunkeln" angesagt war. Feurig ging es zu, als die Funky Marys die Bühne betraten. Sichtlich gut gelaunt feierten die Jecken zur Musik der vier Sängerinnen. So ganz ohne lecker Mädche geht es auf einer Herrensitzung dann doch nicht.

Die Gegenveranstaltung der Damen fand dann am Sonntag statt. Dabei standen die Herren der "Wiesse Müüs" an den Pforten Wache und betrachteten das Schauspiel aus sicherer Entfernung, denn eine Damensitzung hat ihren eigenen Charakter.

"Als allererstes sind die zu 100 Prozent verkleidet, brauchen auch keinen Alkohol, um Stimmung zu machen, und Ausfälle, wo schon einmal die Sicherheitsleute die Herren ins Taxi begleiten, kommen auch nicht vor", fasste Rolf Fendel zusammen.

Schon am Eingang hatten Engel, Teufelinnen, Pilotinnen, Hexen oder Briefkästen viel Spaß, der Fotoempfang generierte die ersten Lachsalven. Darauf konnte dann der erste Gast des Nachmittags, Guido Cantz, aufbauen.

Ganz als Schwiegermuttertraum bespaßte der "Mann für alle Fälle" die 1 000 jecken Wiever mit seinen Geschichten über Männer, Frauen, seine frische Ehe und die kleinen Unterschiede. Und schon bei den ihm folgenden "Räubern" hielt es niemanden mehr auf den Sitzen.

Die Frauen tanzten und sangen auf Tischen und Bänken und die Reihen dazwischen waren mit rockenden Jecken gefüllt. "Es ist sicher so, dass die Frauen mehr aus sich herausgehen, ausgelassener sind und ihre Kostüme selbstbewusster zur Schau tragen", versucht Fendel eine Erklärung zu finden.