1. Narren-News
  2. Königswinter

Der Postalia-Senat sitzt in der Bimmelbahn

Der Postalia-Senat sitzt in der Bimmelbahn

Fidele Freunde sind mit einer "Hundertschaft" beim Zoch in Königswinter dabei - Die kleinste Gruppe macht mit der dicken Trumm und der Teufelsgeige aber auch ganz schön viel Radau

Königswinter. Petrus muss ein Rheinländer sein. Diese Weisheit bestätigte sich am Karnevalssonntag mal wieder voll und ganz. Von einem azurblauen Himmel strahlte die Sonne mit den zahllosen Jecken in der Königswinterer Altstadt um die Wette.

Während die einen die Straßen säumten und auf die alljährliche Jagd nach möglichst vielen Kamellen gingen, zogen rund 500 Narren im Veedelszoch rund zweieinhalb Stunden durch die Altstadt, um diese unters Volk zu bringen.

Schon lange vor dem Abmarsch war die Stimmung unter den Teilnehmern prächtig: "Ich bin von diesem Kaiserwetter richtig begeistert", strahlte die Vorsitzende des Festausschusses Altstadt-Karneval, Petra Backhaus.

Genau wie das Königswinterer Altstadt-Dreigestirn mit Prinz Arno I. (Wichelhoven), Bauer Karl-Heinz I. (Kloster) und Jungfrau Wilhelmine I. (Willi Schwarz), das in seinem Prunkwagen den Schluss und gleichzeitig natürlich auch den Höhepunkt des gesamten Zuges bildete, hätte gerade sie sich kein besseres Wetter wünschen können.

Schließlich führte die Altstadtprinzessin des Jahres 2002 den Königswinterer Veedelszoch 2005 zum ersten Mal in ihrer neuen Funktion als Zugleiterin an. Dabei zeigte sich die neue Organisatorin ausgesprochen gut zu Fuß: Sie marschierte der jecken Truppe auf der rund drei Kilometer langen Zugstrecke voran.

Die blau-gelben Jecken von der Karnevalsgesellschaft "Fidele Freunde Postalia" bildeten die mit Abstand größte Gruppe des Veedelszochs. Mit rund 100 Mann, einem Festwagen sowie einer Bimmelbahn für ihren Senat begleiteten die verschiedenen Abteilungen der Gesellschaft "ihr" Dreigestirn auf seinem "Triumphzug" durch die Altstadt.

Wesentlich kleiner, aber mit mindestens genauso viel "Spaß an der Freud" war die Fußgruppe mit der Nummer acht dabei, die von Ursula Müller und Karl Schröter gebildet wurde. Genau genommen waren die beiden sogar die allerkleinste Gruppe des diesjährigen Veedelszochs, mal abgesehen von der Zugleiterin.

Mit Teufelsgeige und der dicken Trumm waren sie bereits zum fünften Mal in Folge dabei. Zu ihrer ersten Teilnahme kamen sie wie die Jungfrau zum Kinde: "Wir sind damals mit unserer Musik durch die Stadt gezogen und haben uns spontan eingereiht", erinnerte sich Schröter.

Auch sonst hatte man sich wieder einiges einfallen lassen. So unterbrachen die "Schlafmützen" der Sankt-Sebastianus-Männer- und Junggesellen-Bruderschaft eigens für den Veedelszoch ihren Winterschlaf und grüßten mit einem dreifachen "Königswinter Alaaf".

Kleine Ritter, Knappen und Burgfräuleins vom Kindergarten "Kleiner Drache" zogen mit, und das Damenkomitee "Sonnige Rheinländerinnen" machte seinem Namen alle Ehre. Die Frauen ließen die Sonne aufgehen.

Während die meisten Jecken am Straßenrand hauptsächlich damit beschäftigt waren, ihre Stimmbänder mit lautstarkem "Kamelle"- oder "Alaaf"-Rufen zu strapazieren, beäugten sieben Königswinterer die 20 Fußgruppen und Prunkwagen des rund einen Kilometer langen Zuges ganz besonders kritisch und machten sich fleißig Notizen.

Sie entscheiden darüber, wer am kommenden Dienstag zur originellsten und schönsten Gruppe des diesjährigen Zuges gekürt wird.