"Parkflächen gesucht, Schilder vorhanden"

Oberpleis. Der Schilderwald, den die Stadtverwaltung auf dem Parkplatz der neuen Grundschule Sonnenhügel hatte aufforsten lassen, beherrschte am Sonntagmittag den Oberpleiser Zoch. Gleich drei Gruppen beschäftigten sich mit dem planerischen Missgeschick. "Die Grundschule ist noch gar nicht alt, man sieht sie kaum im Schilderwald" titelten etwa die JoJos, die als blaue Parkplatzschilder im Zoch mitgingen.

Der erste Uthweiler Karnevalsclub - die Mitglieder waren ebenfalls in verschiedenen Verkehrszeichen gewandet - erklärte Schilda kurzerhand zum Stadtteil von Königswinter, und der Club Hupp schaffte gleich Abhilfe und bot die überzähligen Schilder im Internet zum Verkauf an. Namens des Bürgermeisters verkündeten sie außerdem "Parkflächen gesucht, Schilder reichlich vorhanden".

Doch auch andere aktuelle Geschehnisse fanden ihren Einzug in die bunten Wagen und Fußgruppen der rund 1 000 Zugteilnehmer. "Wotsu Piehsa? Haubtsache jäk!" verkündete etwa das Schild an einem Bollerwagen, dem eine Horde entsprechender verdötschter Clowns folgte.

Als nicht nur sportlich aktiv zeigten sich zahlreiche Gruppen des TuS 05. Nicht nur, dass ihr Verein den Zug organisiert, auch dass der Vorsitzende als Prinz regiert und der TuS in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen feiert, regte die Sportler zum Mitmachen an.

Als Taucher mit überdimensionalen, quietschgelben Taucherglocken begab sich etwa eine Gruppe auf die Suche nach dem Prinzen. "Findet Noma" (Norbert Mahlberg) lautete ihr Motto in Anlehnung an einen Kino-Knüller des letzten Jahres. Auch die "alten Säcke" und die Gymnastikabteilung waren mit von der Partie - als "Spielbälle" des TuS.

Mit Fußball beschäftigten sich auch die Zunftfrauen vom "Pleeser Wind". In Trikots der Nationalmannschaft und mit einem Fußballfeld als Hut machten sie schon mal Appetit auf die WM im nächsten Jahr. Tierisch ging es bei den "jecken Zoch-Vögeln", einer bis dato offensichtlich unbekannten Storchen-Unterart, und beim "JGV Broichhausen, Kurscheid und Umgebung" zu, die als Biene Maja und Willi ihren riesigen Bienenstock umkreisten.

Traditionell unterstützte auch das Uthweiler Kinderprinzenpaar Lars II. und Leonie I. mit seiner großen Schar lebendiger Buchfiguren die Oberpleiser Jecken. Das Ende des Zuges und bunten Treibens bildete die von zwei gewaltigen Pappmaschee-Schimmeln gezogene hoheitliche "Kutsche" der Tollitäten Norbert II. und Anne I., die gemäß dem Wunsch ihrer zahlreichen Untertanen reichlich Kamelle aufs Volk herabregnen ließen.