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Narrengericht kennt keine Gnade

Narrengericht kennt keine Gnade

Verhaftungskommandos führen Delinquenten in die Bauernschenke

Oberdollendorf. (kwk) "Ich muss immer die schlimmen Sachen sagen", beschwerte sich "Richter" Klaus Weber bei "Staatsanwältin" Christel Schute. Doch dabei gab es jede Menge zu lachen, selbst für die Angeklagten, die sich dem Narrengericht der KG Küzengarde in der Oberdollendorfer Bauernschenke stellen mussten.

Die meisten waren zudem freiwillig erschienen und mussten nicht durch ein Verhaftungskommando vorgeführt werden. Die durchstreiften bereits vormittags in Uniform die Gassen Oberdollendorfs, um die Angeklagten in aller Form vorzuladen und dem Gericht zuzuführen. Im "Gerichtssaal" warteten unterdessen schon etliche Gardisten, die mit Spannung die Verurteilung der ersten Angeklagten erwarteten.

Richter und Staatsanwältin waren wie immer gut vorbereitet und hatten die unkarnevalistischen Verfehlungen der Beschuldigten detailliert aufgelistet. Doch bei Marianne Leggewie, der ehemaligen Inhaberin der Rosen-Apotheke, war selbst der Richter machtlos. Sie räumte nämlich kurzerhand alle Beschuldigungen ein.

"Sie fühlt sich auch noch schuldig, da haben wir ja gar nichts mehr zu tun", sagte Klaus Weber. Um eine angemessene Strafe kam sie dennoch nicht herum und für die Spende gab es natürlich eine ordnungsgemäße Quittung samt vereinseigenem Orden - Ordnung muss schließlich sein, auch im Karneval.

Auch Thomas Hartmann, amtierender König der Oberdollendorfer Männerbruderschaft, wurde unkarnevalistischen Verhaltens für schuldig befunden. "Noch sieht er munter aus", sagte Staatsanwältin Schute, als der Angeklagte vor dem Gericht Platz nahm. Alles Betteln um Gnade nützte ihm nichts, denn das Urteil wurde trotzdem unerbittlich gesprochen.

"Du kannst dich noch so schlau verhalten, wir lassen heute trotzdem keine Gnade walten", sagte Richter Weber. Die Spende des Angeklagten kam wie die anderen auch einem guten Zweck zugute. Profitieren werden unter anderem die Gäste der Karnevalsveranstaltung im Kindergarten und der Seniorensitzung.