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Die "Kreisritter" verteidigen den letzten Cent

Die "Kreisritter" verteidigen den letzten Cent

Die Kantine des Kreishauses in Lülsdorf bebt - Kleine Bühne, große Stimmung: Feiern in Stadt Blankenberg - Geistinger Schmetterlinge in der Aula der Kopernikus-Realschule - Hunderte jecke Wiever in der Turnhalle in Niederkassel - Knatschverdötschten Programm in Stallberg

Rhein-Sieg-Kreis.Lülsdorf. (veh) Mit Kettenhemd und Schwert waren die närrischen "Kreisritter" angerückt, um die letzten paar Cent in der Kasse zu verteidigen. Benedikt (Lülsdorf) von der Rheinaue und seine jecken Freunde aus der Kämmerei schunkelten und feierten, dass der Boden in der Kantine des Kreishauses nur so bebte.

Mehr als hundert ausgelassene Weiber und knatschverdöschte Kerle erlebten eine echte Sause, die selbst Nordlichter zu Karnevalisten machte. "Ich komme aus Bremen und wollte einfach mal die Stimmung erleben.

Das ist mein erstes Karneval und es gefällt mir echt gut", sagte Stephan Klein. Das Alaaf-Rufen und aus vollem Halse singen konnte er sich bei der herrlich anzuschauenden Haremsgruppe mit Scheichs in rot-goldenen Pumphosen und goldenen Turbans aus der Polizeiverwaltung und dem Ordnungsamt abschauen.

Stadt Blankenberg. (veh) Die vermutlich kleinste Bühne zwar, aber eine riesige Stimmung verbreiteten die ausgelassenen Wiever in der Gaststätte Burghof. Das begeisterte Kreischen war schon draußen zu hören, und wer die Treppe zum Saal erklommen hatte, wurde sofort in den Bann der tollen Feier gezogen.

Die KG "Irschte Plöck" besteht seit 60 Jahren, und das kein bisschen leise. Voll Entzücken und mit riesigem Applaus feierte das närrische Volk das Kindertanzcorps aus Bröl. Herrlich waren die Darbietungen der Gastgeberinnen, und zum krönenden Schluss gab es eine exklusive Modenschau alte Kostüme aus den vergangenen 60 Jahren.

Geistingen. (veh) Ganz aus dem Häuschen waren die Wiever in der Sitzung der Geistinger Schmetterlinge in der Aula der Kopernikus-Realschule. Für Begeisterungsstürme sorgten die Tänzerinnen und Tänzer der "Sternschnuppen" aus Bockeroth.

Herrliche Figuren und wunderbare Tänze zu bekannten Melodien versetzten das närrische Volk in die richtige Feierlaune für eine lange Nacht. Die Herzen der Närrinnen eroberten zwei charmante kleine Männer im Sturm. Der Weltenbummer und das Rumpelstilzje, alias Peter Krautscheid und Felix Fischer aus Süchterscheid, ernteten jede Menge Lacher und viel Applaus für ihren frechen Vortrag.

Niederkassel. (voa) In den Mauern der Turnhalle der Grundschule in Lülsdorf tobte der Frohsinn. Schallendes Gelächter in Serie. Kein Wunder: Hunderte jecke Wiever machten aus ihrer Begeisterung für das tolle Programm keinen Hehl. Erstmals hatten die Karnevalsvereine IGK Blau Gelb Niederkassel 1975 wie auch die KG Grün-Weiss Lülsdorf 1970 zu einer gemeinsamen Sitzung geladen.

Und die war gleich ein voller Erfolg: "Hier ist eine Mordsstimmung", ließ sich eine begeisterte als Nonne verkleidete Jeckin zitieren. Das lag zum großen Teil auch an einem Programm vom Feinsten: Neben karnevalistischen Spitzenkräften wie den drei Colonias, Ne Bergische Jund und die zwei Schlawiner hatte auch der Bauchredner Fred van Halen mit seinen frechen Vogel Aki einen vielumjubelten Auftritt.

Stallberg. (ktt) Ausgelassen ließen "Die Lustigen Weiber un dat Schmölzje" im Pfarrer-Ruprecht-Saal die Korken knallen. Rund 180 jecke Wiever feierten, wie es sich für Wieverfastelovend gehört: mit einem knatschverdötschten Programm, reichlich Tanz und Schunkelei.

Während "Lady Edwina" aus Bonn mit einer Travestieshow begeisterte, brachte das "Dellbröcker Bure Schnäuzerballett" den Saal mit unbeholfenen Bewegungen und einem gar zu lustigen Erscheinungsbild zum Toben.

Die Siegburger Musketiere rückten in voller Montur mit Musikzug und Tanzgruppen an. Als sich dann auch noch die Majestäten der Kreisstadt, Prinz Rainer I. und Siegburgia Bärbel I., die Ehre gaben, war die Stimmung auf dem Siedepunkt. Abends durften dann auch die männlichen Jecken in den Saal - zum Tanzen.