Lülsdorfer und Uckendorfer Zug : Lülsdorfer setzen Zeichen für Toleranz
LÜLSDORF/UCKENDORF Jecke Tön auf den Straßen von Lülsdorf - bei schönstem Karnevalswetter zog es Hunderte Lülsdorfer und Besucher von außerhalb am Samstag vor die Tür. Dort begrüßten sie singend, tanzend und schunkelnd ihren Karnevalszug. Multikulti und Flower Power standen im Vordergrund bei den Lülsdorfer Jecken.
LÜLSDORF
Wenn de Zoch kütt, steht ganz Lülsdorf Kopf. Unter den wachsamen Augen von Prinz Luis I. und Isabela I. nahm der Lülsdorfer Zug Fahrt auf und jubelte den Tollitäten zu, die von ihrem Prunkwagen aus zusahen. Der Zug stand ganz im Zeichen von Peace, Love und Rock'n'Roll. Gleich drei der insgesamt 22 Gruppen hatten sich das Thema Flower Power vorgenommen und setzten damit einen närrisch-schönen Kontrast zum aktuellen Weltgeschehen.
In Dresden mag man gegen Multikulti demonstrieren, in Lülsdorf setzt man ein klares Zeichen dafür. Mit einem Wagen, der für das friedliche Zusammenleben der Kulturen demonstrierte. Ein umso schöneres Bild, dass in Lülsdorf auch die Muslime der Selimiye Moschee am Straßenrand mitfeiern und sich am Zoch beteiligen.
44 Jahre läuft indessen der Bürgerverein Lülsdorf schon mit. Die Schnapszahl nahm der Verein zum Anlass, ein Kostüm für jedes Jahresmotto der vergangenen Umzüge zu präsentieren, seien es fleißige Bienen oder eine Anspielung auf die Müllverbrennungsanlage. "Wir sind seit 44 Jahren mitgelaufen, und heute natürlich wieder dabei", so Andreas Michalik, Vorsitzender des Vereins. dya
UCKENDORF
Kleine und große Fliegenpilze soweit das Auge reicht - dieser Blick bot sich am Samstagnachmittag den jecken Besuchern des Karnevalszugs in Uckendorf. Dort hatten sich Kinder und Eltern der Kita "Die Wilde 13" ihre rot-weißen Kostüme angezogen, um zusammen mit acht anderen Gruppen durch die Straßen zu ziehen und karnevalistische Stimmung zu verbreiten. Besonderen Anlass zur guten Laune bot auch ein Jubiläum, das sich in diesem Jahr jährt. Der Verschönerungsverein Uckendorf feiert 2015 sein 40-jähriges Bestehen und da wundert es auch niemanden, dass das Sessionsmotto des Uckendorfer Karnevals auf die Feierlichkeiten gemünzt war.
So trugen die Mitglieder des Vereins, die ebenfalls im Zug mitgingen, Schärpen mit der Aufschrift: "Wir feiern wie es immer war und das seit stolzen 40 Jahr." Den krönenden Abschluss des Zochs bildete in diesem Jahr nicht etwa eine Prinzessin oder ein Prinz, wie es in Uckendorf Tradition ist, sondern gleich zwei kleine Jecken. Das Kinderprinzenpaar Prinz Georg I. und Prinzessin Johanna III. strahlte über das ganze Gesicht, als die Zugbesucher sie freudig grüßten, die Jecken in ihren Kostümen durch die Straßen zogen und es Kamelle in die Menge regnete.
