Närrische Notizen

Weniger Jecken in Siegburg als letztes Jahr - Solidaritätsbekundung mit Wolfgang Overath - Ein Dank an die Hennefer - Wunscherfüllung in Troisdorf

Rhein-Sieg-Kreis.Gelichtete Reihen: (kl) Es waren bestimmt immer noch mehr als hunderttausend Jecke, die gestern den Weg des Siegburger Rosenmontagszuges säumten - aber deutlich weniger als in den Jahren zuvor.

Das hatte zum Teil mit dem Wetter zu tun: Winterliche Temperaturen und reichlich Schnee ließen den vielen Jecken lieber die Zöch im Fernsehen verfolgen als am Straßenrand zu frieren. So mancher Jeck hatte aber schlicht und einfach nicht mitbekommen, dass der Siegburger Zoch in diesem Jahr eine Stunde früher als in den Vorjahren gestartet war.

Aufmunterung: (kl) Das hat dem Präsidenten des Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln bestimmt gut getan. Eine Solidaritätsbekundung der besonderen Art mit seinem fast schon zweitklassigen Club erhielt Wolfgang Overath gestern beim Siegburger Rosenmontagszug.

Traditionell schaute sich Overath das närrische Treiben in seiner Heimatstadt vom Balkon des Hotels "Zum Stern" am Markt mit Familie und Freunden an. Kaum hatte der Zoch den Markt erreicht, stoppte der närrische Lindwurm und aus Lautsprechern und hunderten jecken Kehlen ertönte kein Karnevalshit, sondern die Hymne "FC Kölle".

Einmol Prinz ze sin: (veh) An dieser Stelle gilt es einmal, einen ganz besonderen Dank auszusprechen. Dass sich eine waschechte Lipperin einmal wie eine Prinzessin Karneval fühlen durfte, dafür sorgten die Happerschoßer Murre Büsch im Hennefer Rosenmontagszug.

Denn GA-Mitarbeiterin Anke Vehmeier durfte auf ihrem Mottowagen "Mittelalter" mitfahren, wurde kulinarisch versorgt und durfte zum ersten Mal im Leben Kamelle vom Wagen in das Volk werfen. Liebe Happerschoßer: Das war ein tolles Gefühl.

Ganz vorn dabei: (ktt) Für eine kleine Patientin hat sich beim Siegburger Rosenmontagszug ein großer Wunsch erfüllt. Die neun Jahre alte Sina aus Troisdorf durfte mit ihrer besten Freundin Marie und ihrem Bruder Kai auf dem Wagen der Zugleitung mitfahren.

Das schwerkranke Mädchen leidet seit frühester Kindheit an einer sehr seltenen Leukämie-Erkrankung. Sichtlich strahlend und begeistert zeigte sich Sina hoch oben auf dem Wagen, während ihr zahlreiche Jecken vom Straßenrand zujubelten.

Für die Neunjährige war dieser Tag ein ganz besonderer, denn sie hat bereits eine Odyssee an Klinikaufenthalten hinter sich. Nur eine Stammzellentransplantation kann ihr Leben retten. Noch ist allerdings kein geeigneter Spender gefunden. Doch Sina und ihre Familie sind voller Hoffnung.