Zug in Sankt Augustin : Zwischen Einstein und Robin Hood
SANKT AUGUSTIN "Leere Bueggel övverall, mer fiere trotzdem Karneval" - unter diesem Motto stand der Karnevalszug der Sankt Augustiner Stadtteile Niederpleis, Mülldorf und Ort. Dass sie feiern können, zeigten die 42 Gruppen, darunter nicht nur Karnevalsgesellschaften, sondern auch viele Schulen, Sportvereine sowie Privatpersonen, die den bunten Umzug entlang der gut sechs Kilometer langen Strecke gestalteten.
Startpunkt war in Niederpleis. Bei frostigen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein hatten sich schon lange vor Beginn zahlreiche Jecke versammelt, Lücken am Straßenrand waren kaum noch auszumachen. Viele Hasen-, Tiger-, Frösche-, Giraffen- und weitere Tierkostüme schützten junge Karnevalisten vor der Kälte.
Nahezu pünktlich um kurz nach zwei Uhr führte das Reitercorps, gefolgt von der Ehrengarde Hangelar, den Zug an. Neben Popcorn und Gummibärchen befand sich auch die eine oder andere Apfelsine im Wurfmaterial der Garde.
Ein politisches Statement für mehr soziale Gerechtigkeit wollte die SPD Sankt Augustin setzen: "Retter Robin mit Geleit sorgen für Gerechtigkeit" konnte man auf dem Wagen der Sozialdemokraten lesen, die als Robin Hood verkleidet waren. Eine andere feste Größe im Sankt Augustiner Karneval, die "Pleeser Schloofmötze", verabschiedeten sich nach 25 Jahren mangels Nachwuchs.
Da war es schön zu sehen, dass es im Großen und Ganzen dennoch nicht an jungen Narren mangelt. So hatten die "kleinen Forscher" der Kindertagesstätte Niederpleis sich einiges einfallen lassen: In weißen Kitteln und Perücken mimten sie den großen Einstein und hatten ihren Wagen mit mathematischen Formeln bemalt. Für einen Hingucker sorgte auch der Mülldorfer Kegelclub "Saustark", der seinen Wagen mit viel Liebe zum Detail in einen bunten VW Bus im "Flower-Power-Stil" verwandelt hatte.
Nach einer guten halben Stunde waren dann auch kein Beutel und keine Manteltasche mehr leer. Mehrere Tonnen Kamelle hatten die Vereine bis dahin unter die Leute gebracht. Prinz Denis I. und seine Prinzessin Augustina Katharina I. thronten gemeinsam mit Bürgermeister Klaus Schumacher auf einer mit Efeu berankten ritterlichen Burg und stellten den krönenden Abschluss des Umzugs dar.
