Glosse : So gesehen: Jeck und klimaneutral
Jahr für Jahr müssen sich die Karnevalisten im Rheinland nachsagen lassen, sie achteten bei ihren Zügen nicht genug auf die Umwelt.
Tonnen von nicht aufgehobenen Kamelle, leere Kartons und Getränkeflaschen müssen von den Räumdiensten aufgelesen werden. Das war immer so und wird auch so bleiben, solange die Jecken durch die Straßen ziehen.
Auch in Morenhoven, wo am Samstag der Zug ging, war es wieder so. Und doch war in dem Ort an der Swist etwas anders als sonst. Denn die örtliche KG versprach, etwas für die Umwelt zu tun: Sie kündigte den ersten klimaneutralen Karnevalszug im Rheinland an und setzte damit neue Maßstäbe.
Ein der KG nahestehender Fachmann hatte hochgerechnet, dass die Narrenkarawane durch den Ort etwa zehn Tonnen Kohlendioxid ausstößt. Um diesen Schaden an der Umwelt auszugleichen, unterstützt die KG die Baumpflanzaktion des Ortsausschusses im Frühjahr. Sie stiftet drei Bäume, deren Job es sein wird, das fiese Kohlendioxid in guten Sauerstoff zu verwandeln.
Und während manch einer die Idee der KG für jeck erklärt, rufen die umweltbewussten Narren ihr Motto aus: "Der Fastelovendszoch is prima, un pass in et Sonneschingklima, osser Beschluss es umweltbewusst, für de Ausstoß CO2 pflanze mir der Bäumche drei!"
