Beim Meckenheimer Zoch fliegt nicht nur Süßes
Ein Traktor mit Schneeschild macht für Lea I. den Weg frei
Meckenheim. Der Winter schien eine Pause einzulegen: Kamelle statt Schneeflocken kamen am Sonntag in Meckenheim von oben herab.
Aber auch Schwerwiegenderes, wie Möhren, Orangen und Plastikschweinchen, prasselte von den prächtigen Wagen des Narrendefilées auf das Volk am Zugweg hinab und in den weichen Schnee.
Fotos Bilder vom Meckenheimer ZugRund 700 Teilnehmer mit neun Wagen und dazu sieben Musikkapellen begeisterten die Jecken.
Mit heißen Rhythmen versetzte die Gruppe Samba Casalla die fröstelnde Menge in (Aufwärm-)Bewegung. Dazu strahlten die Sonnen der Gruppe Klimaschewski.
Die Fußballer des VfL Meckenheim kämpften für einen Kunstrasen, und dafür 1,97 Meter große "Stewardetten" ganz in Rosa ihren Charme spielen. Die "ehemaligen Kameraden" der Feuerwehr löschten keine Brände mehr, dafür den Durst. Sie warfen Pralinenschachteln auf die unzähligen "Wegelagerer".
Die Messdiener suchten einen neuen "Chefkoch", einen neuen Seelsorger, der mit ihnen "Himmel un Ääd" kredenzt. "Auch Zwerge werden alt, der Karneval lässt uns nicht kalt", propagierten selbstbewusst die als Zwerge verkleideten Mitarbeiter des Seniorenhauses Sankt Josef. Bei den Turnkumpeln steckten sogar Professorenkollegen in quergestreiften Turnleibchen, die Jusos bekannten mit roten Lockenperücken Farbe.
Am Kommandowagen am Kirchplatz sparten sie alle nicht am Wegezoll, denn Gaby Stiebitz am Mikrofon geizte auch nicht mit bissigen Kommentaren. Dorthin und in den Schutz des Lüftelberger Prinzenpaares hatte sich auch der entmachtete Bürgermeister Bert Spilles geflüchtet.
Schließlich rollte ein beeindruckender Höhepunkt des Zochs heran: Wie eine Eisprinzessin thronte Prinzessin Lea I. auf ihrem Wagen, den Vater Wolfgang Schoenenberg mit einem riesigen Traktor samt Schneeschild zog. Von ihrem überdimensionalen, mit Papierrosen übersäten Nähkasten warf die Narrenregentin jede Menge Kamelle ins Volk.
