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Pep und Schwung auch ohne Prinz und Offizier

Pep und Schwung auch ohne Prinz und Offizier

Alfters Große Karnevalsgesellschaft beschert dem Publikum eine mitreißende Prunksitzung nach dem Motto: Es gibt ein Leben ohne Tollitäten

Alfter. Mitreißende Tanzvorführungen, muntere kölsche Gesänge und spitzbübische Büttenreden und Sketche - mit dieser Kombination hat die Große Alfterer Karnevalsgesellschaft auch in diesem Jahr die Besucher der Prunksitzung im Saal der Gaststätte Spargel Weber gelockt und begeistert.

Wie erstmals im vorigen Jahr hatte sich der Elferrat unter das Publikum gemischt, während auf der Bühne das Vereinstrio Josef Stein, Willi Brockly und Manfred Nettekoven den Programmablauf locker begleitete.

Und die "Hauptamtlichen des Karnevals" hatten nicht viel Arbeit, gute Laune unters Volk zu bringen. Auch ohne Prinz amüsierten sich die Narren aus Alfter bei Karnevalsmusik vom Feinsten und jecken Witzchen aus Kölle königlich.

Sitzungspräsident Manfred Nettekoven, in der Session 2004/2005 Prinz Karneval in Alfter, bedauerte dennoch, dass "sein Ort" seither nun schon im zweiten Jahr kein Prinzenpaar oder Dreigestirn aufzubieten hat. Aber eine wirkliche Erklärung dafür hat er nicht, es blieb ihm nur die Hoffnung, dass das nächstes Jahr nicht auch der Fall ist.

An Anziehungskraft hatte die Prunksitzung deshalb offensichtlich nichts verloren - der Saal war voll und bester Stimmung. Für traditionelles Karnevalsfeeling sorgte dabei gleich zum Auftakt die Prinzengarde Alfter unter ihrem musikalischen Leiter Jürgen Reis und trotz fehlenden Tanzoffiziers das Tanzmariechen Christina Beutner.

Die 22-jährige Veranstaltungskauffrau tanzt schon seit ihrem sechsten Lebensjahr und sucht "händeringend" einen neuen Partner für die Bühne. Und so charmant, wie Christina ihren Part absolvierte, ist es ein Wunder, dass nicht spontan ein ganzes Corps antrat.

Ganz neu, so verkündete die Prinzengarde bei der Sitzung, wird in diesem Jahr der "Älternabend" sein, eine Karnevalsparty für Menschen ab 25 Jahren am 17. Februar, ebenfalls in der Gaststätte Spargelweber. "Wir wollen den Karnevalssamstag nicht sterben lassen", sagte Jürgen Reis, "und bieten den Besuchern einen musikalischen Abend mit professioneller Gestaltung durch einen Diskjockey".

Bei der Prunksitzung der Alfterer Karnevalsgesellschaft bediente das Mischpult die Atlantis-Tanzband aus Walberberg, und an heimischen Kräften war natürlich auch das Damenkomitee Rot-Weiß-Alfter vertreten. Die Sketche der Frauen kamen bei den Besuchern bestens an, ist es doch für jede KG toll, wenn noch eigene Gewächse aus dem Ort in die Bütt marschieren.

Doch auch die Büttenredner-Asse aus Kölle und aus den Nachbarorten brachten den Saal zum Toben: "de Salzmanns Männ" aus Hersel und das Gesangsduo "Met Hätz und Siel" aus Swisttal.

Die singenden "Kribbelköpp" aus Lohmar und Siegburg und "Dr Tulpenheini" alias Roland Paquot aus Belgien, das Tanz- und Musikcorps "Die Domstädter" aus Köln und die musikalischen "5 Fleje" aus Erftstadt ließ das Publikum meist ohne Zugabe nicht von der Bühne.

Und dass sich die Domstadt in Alfter als "närrischer Vorort" großer Beliebtheit erfreut, machte die Begeisterung der Narren deutlich, die fleißig nach dem Motto feierte: Es gibt ein Leben ohne Prinz.