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2 000 Arbeitstunden in 32 Monaten

2 000 Arbeitstunden in 32 Monaten

Die Stadt-Garde bezieht ihr neues Zeughaus

Meckenheim. (kyr) Was so lange dauerte, musste am Ende einfach gut werden. Lange Tische mit rot-grünen Tischdecken, dezent gemusterte Vorhänge an den Fenstern und hellgelbe Wände zaubern jetzt im Zeughaus der Meckenheimer Stadt-Garde eine gemütliche und fröhliche Atmosphäre. Nach 32 Monaten Sanierungs- und Renovierungsarbeiten und einigen Problemen feierte der Verein am Sonntag die Einweihung seines neuen Domizils.

Schon 2003 hatte die Mitgliederversammlung beschlossen, dass man ein eigenes Vereinsheim bauen wollte. Als Standplatz wählte man die Swistaue, an der sich bereits die bis dahin genutzte Baracke befand.

Die Stadt Meckenheim bot dem Verein dann aber das Haus an der Ecke Neustraße/Schwitzerstraße an. Für den Verein ein Glück, für die Anwohner ein Ärgernis. Denn in der engen Meckenheimer Altstadt befürchteten sie viel Lärm, wenn die Tanz- und Musikgruppen proben oder die Karnevalisten feiern. Einige Anwohner schalteten nach eigenen Angaben einen Anwalt ein. Sogar Bürgermeisterin Yvonne Kempen mischte sich damals ein und unterstütze die Stadt-Garde.

Unsicher, aber voller Hoffnung begannen die Vereinsmitglieder schließlich erst 2004 mit den dringend notwenigen Arbeiten an dem Haus, das zehn Jahre lang nicht bewohnt wurde. Ständig gab es etwas zu tun, doch die Nachbarn schienen nicht gestört.

"Seitdem ist keine Beschwerde mehr eingegangen", sagte Rainer Friedrich, Vorsitzender der Stadt-Garde. Er ist sogar sicher: "Es wird von 95 Prozent der Nachbarn akzeptiert." Schließlich habe man sich bei den Bauarbeiten um nachbarschaftsfreundliche Maßnahmen gekümmert und beispielsweise Isolierfenster eingebaut.

Auch bei Veranstaltungen würde man versuchen, den Lärm zu reduzieren. Ein startendes Auto oder das Öffnen der Tür seien allerdings nicht zu verhindern. "Wir verhalten uns wie die Anwohner hier." Sehr große Feiern seien zudem gar nicht möglich, der Veranstaltungsraum fast mit Tischen nur 40 Personen, 50 bis 60 wenn man auf Bestuhlung verzichtet.

Im Zeughaus gibt es unter anderem einen Probenraum für die Tanzgruppen. Es ist auch noch ein Raum mit Fitnessgeräten geplant, an denen die Tänzerinnen trainieren können. Schon jetzt stecken 2 200 Arbeitsstunden in dem Gebäude, die die Helfer immer ableisteten sobald wieder Geld für Material da war. Viele Sponsoren aus Meckenheim und Bonn haben sich eingesetzt, damit der mit derzeit 106 Mitgliedern eher kleine Verein dieses Projekt überhaupt beginnen konnte.

Fertig ist es aber noch nicht. An den Stufen zum Veranstaltungsraum sieht man noch den nackten Beton, und die Lüftungsanlage fehlt ebenfalls. Die neue Küche und die sanitären Anlagen stehen aber schon bereit. Einem gemütlichen Beisammensein am Karnevalsonntag und Rosenmontag steht daher nichts im Wege.