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Haag gewährt den Jecken Eintritt ohne jeden Widerstand

Haag gewährt den Jecken Eintritt ohne jeden Widerstand

Möhnen, Prinzen, Dreigestirne samt närrischem Anhang machen sich im Altenahrer Ratssaal breit

Altenahr. (ne) Musik erklingt, rhythmische Schritte auf dem Asphalt, mit Fahnen und Fanfaren rücken die vereinigten Narren aus der Verbandsgemeinde Altenahr, ihre großen und kleinen Herrscher in der Mitte, im stattlichen Zug auf das Altenahrer Rathaus zu.

Gegenüber haben sie die Kanone schon schussbereit platziert. Sie kommt nicht zum Einsatz. Als Koch verkleidet, mit großem, hölzernen Rührlöffel in der Hand, tritt der Chef der Altenahrer Federfuchser, Achim Haag, in die offene Tür, lädt die Jecken in sein Café Haag, verzichtet auf Widerstand.

Von leeren Kassen ist diesmal keine Rede. Vielleicht sind sie ja voll, aber die Narren, an die leeren Schatullen gewöhnt, fragen schon gar nicht mehr nach. Für Haag ist das Narrensein "ein Privileg für sich". "Seid also Narr oder auch ganz jeck, seid es von Herzen, ohne Schreck, seid es mit Freude und mit Lust, seid es fröhlich und unbeschwert, denn dann ist das Leben lebenswert", reimt er.

Viel Nahrhaftes hat der "Koch ohne Stern" der Jeckenschar nicht zu bieten. "Die Suppe, die ich schenke aus, die kommt manchem ganz schnell auch wieder raus", plaudert er aus dem Nähkästchen. Und bewirtet seine Gäste lieber nicht mit Suppe, sondern mit heißen Würstchen aus Ahrbrück.

Unter der Regie von Jürgen Krause von den Närrischen Freunden Mayschoß starten die vereinigten Karnevalisten ihr jeckes Programm. Sie lassen die Mayschosser Garden in ihren flotten Uniformen und die Mayschosser Jungs in ihren hautengen Trikots tanzen, dass die Holzdielen im Ratssaal beben.

Gewaltig schallt das "Alaaf" aus den Kehlen der Karnevalisten von der Ahr und aus den Bergen. "Auch an Karneval muss es sein, braucht der Beamte Schlaf, drum tretet leise bei uns ein, weckt sie mit dreimal “Rathaus Alaaf„", hatte Haag über dem Eingang vermerkt. Als alle Bediensteten endlich wach sind, präsentieren sich selbstbewusst große und kleine Narrenherrscher.

In voller Montur baut sich das am Vorabend gekürte Altenburger Dreigestirn mit Prinz Marie-Luise Gasper, Bauer Helga Müller und Jungfrau Edith Rauch auf und fordert die Rückgabe aller Steuern und Abgaben. "Das gibt Pluspunkte für die nächste Wahl", richtet sich die Prinzessin an Haag.

Mit dabei ist das erste Altenahrer Mädchendreigestirn mit Prinzessin Salome Steinhoff, Jungfrau Maria Boeselager und Prinz Nina Marner. Weiblich ist auch das Prinzenpaar der Jecken Domspatzen Ahrbrück: Prinz Ulli (Ursula) Schallenberg und Prinzessin Ursula I. Radermacher.

Aus Berg-Freisheim sind Prinz Udo und Prinzessin Beate Sodoge vom "Prinzenjedöns" angereist. Hönningen ist durch das Kinderprinzenpaar Andrea und Tanja als Alleinregenten vertreten. Die Kindertollitäten können sich über ihre Beute aus dem Rathaus freuen: ein Pappkarton voll Haribo.