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Jungfrau Juppinchen und ein Griff in die Kasse

Jungfrau Juppinchen und ein Griff in die Kasse

Die Karnevalsgesellschaft Bunte Kuh Walporzheim feiert ihr 50-jähriges Bestehen - Narren zeichnen verdiente Kollegen aus

Bad Neuenahr-Ahrweiler. 28 Prinzen, fünf Prinzessinnen, ein Bauer und eine Jungfrau schwangen bisher das närrische Zepter in Walporzheim. Die Zahlenangaben gehörten zu den ersten 50 Jahren der Karnevalsgesellschaft Bunte Kuh Walporzheim, die Vorsitzender Hardy Mies und Sitzungspräsident Paul Groß beim Festkommers im Weingarten Walporzheim Revue passieren ließen.

Ende 1952 beschlossen Aktive von Sportverein, Feuerwehr und Männergesangsverein, den Karneval in Walporzheim in organisierter Form neu zu beleben. Ein Elferrat wurde gebildet, und die erste Sitzung im Walporzheimer Winzerverein unter dem gewählten Sitzungspräsidenten Stefan Arenz konnte starten. Dieser übte sein Amt fast 30 Jahre lang aus und wurde Ehrensitzungspräsident.

Der Winzerverein blieb bis 1979 die "Narrenburg im Kräuterberg", wie es damals hieß, ehe Umbauten den Umzug in das Festzelt am Ahrufer erforderlich machten. 1965 wählte die KG erstmals einen Vorstand, erster Vorsitzender wurde Ernst Gies. Dem Texter und Komponisten von "Eh Fläschje Rude" oder "Walporzheim, du Kleinod" kam auch der Verdienst zu, den Namen KG Bunte Kuh gefunden zu haben.

1969 platzte eine riesige Überraschung: Walporzheim hatte seinen ersten Prinzen. Günther I. Buxmaier regierte die närrische Schar. Bis auf 1991, als wegen des Golfkrieges der Karneval abgesagt wurde, wurde die Prinzenreihe kontinuierlich fortgesetzt.

1993 stand die KG Bunte Kuh buchstäblich auf der Kippe, als ein enormer Betrag aus der Kasse gestohlen wurde. Dank der Unterstützung aller, von Privat- und Geschäftsleuten, den Ortsvereinen, den benachbarten Karnevalsgesellschaften und dem Festausschuß Karneval konnte diese schlimme Zeit überwunden werden.

Mit Prinz Wolfgang I. Schröck, Jungfrau Juppinchen Uwe Gill und Bauer Jürgen Hirst wurde 1994 das erste Dreigestirn proklamiert, 1997 mit Angelika I. Groß die erste Prinzessin. 1996 übernahm Hardy Mies das Amt des ersten Vorsitzenden. An ihn, die amtierende Prinzessin Michaela I. Kraatz und Kinderprinz Christian I. Gemke richteten sich die Gratulationen des Abends, doch zuvor hatte Paul Groß Ehrungen vorzunehmen.

In Würdigung ihrer großen Verdienste wurden Ingrid Int-Veen und Adolf Addi Ahrend zu Senatorin und Senator auf Lebenszeit ernannt. Alle Senatoren und Ehrensenatoren wurden mit dem Senatsorden ausgezeichnet. "Sie sollten schließlich zu erkennen sein", sagte Paul Groß. Die Urkunde, die Siegfried Posinski als Prinz vor 25 Jahren würdigt, konnte ihm nicht persönlich übergeben werden und wird ihm gebracht.

Tänze und Gratulationen rundeten das Programm ab. Zu den ersten Gratulanten zählte Beigeordneter Heinz Lindlahr, der die Jubiläumszuwendung von 325 Euro überbrachte. Ortsvorsteher Robert Etten, Weinkönigin Sonja Franke, Weinprinzessin Sine Kaufmann und Vertreter aller örtlichen Vereine schlossen sich an.

Ebenso Senatorin Brigitte Arenz: Sie überreichte aus dem Nachlass ihres Vaters Stefan Arenz dessen Sitzungspritsche, seine Kappe, seinen Sitzungsorden und ein Foto von ihm. Die Gegenstände werden ihren Platz im Archiv finden, das die KG in der ehemaligen Schule unterhält. Den Wappenteller des Regionalverbandes Karnevalistischer Kooperationen überreichte dessen Bezirksvorsitzender Willi Fuhrmann, gleichzeitig erhielt Hardy Mies für 15-jährige Tätigkeit den Dankesorden des RKK.

Die Bürgerschützen gratulierten ebenso wie die Tollitäten der anderen Stadtteile und aus Ringen, die Hemmesse und Ramersbacher Möhne schlossen den Reigen. Zwischendurch wurde immer getanzt, die mittleren und großen Funken zeigten ihr Können, und die Showtanzgruppe der KG präsentierte einen Querschnitt aus ihren Tänzen der vergangenen sechs Jahren in entsprechenden Kostümen.