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Kölscher Karneval mitten im Sommer

Kölscher Karneval mitten im Sommer

Remagener Narrenzunft feiert mit Disco, Sitzung, jecker Messe und Brings-Konzert ihren 75. Geburtstag - Umzug mit Prinz und Elferrat

Remagen. (sim) Eine jecke Karnevalssause mitten im Sommer erlebte Remagen drei Tage lang. Anlass war der 75. Geburtstag der Karnevalsgesellschaft (KG) Narrenzunft, und was der zuständige Festausschuss zum Jubiläum auf die Beine gestellt hatte, hielt mancher Besucher für "das Beste, das Remagen in den vergangenen Jahren gesehen hat".

Los ging es mit einer Kinder- und Jugenddisco im Alten Jugendheim an der Kirchstraße, bei der Martin Dinkelbach und sein Team für Stimmung auf der Tanzfläche bis weit in den Abend hinein sorgten. Die erste Karnevalssitzung im August ging bei der Jubiläumsgala in der Rheinhalle über die Bühne. Angesichts der hochkarätigen Besetzung hätten sich die Veranstalter allerdings eine ausverkaufte Halle gewünscht.

Nichtsdestotrotz stand das Publikum Kopf, als die Moderatoren Kenny Heydecke und Guido Selbach einen Höhepunkt nach dem anderen "servierten". Ein kleiner Kommers und großer Karneval war den Zuschauern angekündigt und das Versprechen gehalten worden. Den Auftakt machten die fünf Herren der "Domstürmer", die ebenso wie die vier Musikerinnen der Gruppe Colör als echte Töchter Kölns ganz schnell die Herzen des närrisch gestimmten Volkes im Saal erstürmten.

Für heimisches Kolorit sorgten die Magic Dancers, bevor Marita Köllner alias "Et Fussich Julche" mit ihren Hits zum fantastischen Finale blies. Rappelvoll war die Pfarrkirche Sankt Peter und Paul am nächsten Morgen, als sich unter anderem Möhne im Kostüm, Stadtsoldaten in Uniform und Prinz Thomas und Prinzessin Gabriele (Kossin) im Ornat mit den anderen Gläubigen zur heiligen Messe mit Dechant Johannes Meyer versammelten.

Auf große Resonanz stieß das Singen kirchlicher Texte zu kölschen Liedern. So erscholl etwa die Melodie von "Drink doch ene met" zur Wandlung, und das Spiel eines Organisten und zweier Trompeter erzeugte Gänsehautgefühle.

Vom Rathausplatz ging es anschließend in einem Festzug mit vier Wagen, unter anderem von Prinz und Elferrat zum Toom-Markt, wo eine Freiluft-Party gefeiert wurde. Die Rhein-Ahr-Spatzen eröffneten das Programm, bei dem auch Willibert Pauels als Diakon und Büttenclown sowie das Bauchrednerduo "Klaus und Willi" kein Auge trocken ließen.

Für Staunen sorgte Verena Traub mit ihren Mittänzerinnen, und gehörig Schwung in die Zuschauerreihen brachte das Panikorchester, bevor die Band die Bühne enterte, auf die viele gewartet hatten: Die Kölner Gruppe "Brings" machte ihren mehr als einstündigen Auftritt zum Abschluss der Jubiläumsfeierlichkeiten der 75 Jahre alten KG Narrenzunft noch einmal für alle zur "Super jeilen Zick".