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Rosenmontagszug in Lannesdorf: Lannesdorfer trotzen dem Regen

Rosenmontagszug in Lannesdorf : Lannesdorfer trotzen dem Regen

Der Wettergott meinte es (wieder einmal) gut mit den Lannesdorfern. Pünktlich zum Start des Rosenmontagszuges wurde es trocken. Und der einzige Regen, der auf die Narren niederprasselte, bestand aus Kamelle und Gemüse - wie es sich für Lannesdorf gehört.

Kurz bevor der Lannesdorfer Rosenmontagszug startete, warf der ein oder andere Jeck noch einen bangen Blick nach oben. Darunter auch Ex-Prinz Markus Knieps, der an der Kirche Herz Jesu zwar mehr oder weniger im Trockenen stand, den Zug aber doch lieber aus der Nähe betrachten wollte. Der Grund für die sorgenvollen Gesichter: Obwohl der morgendliche Dauerregen eigentlich um 10.30 Uhr Geschichte sein sollte, hielt sich das Wetter nicht an die Vorhersage. Zumindest schien es so. Denn pünktlich um 11.11 Uhr stoppte der Regen. Und es blieb, wenn auch nicht windfrei, so doch den gesamten Zug über trocken. Das Team um Zugleiter Oliver Brenner konnte also aufatmen.

Doch egal wie kalt es auch sein mochte – die Lannesdorfer ließen sich die Stimmung nicht verderben. „Wir werden es uns schön machen“, sagte Caroline von Medem. Man sei ohnehin jedes Jahr dabei, und das bei jedem Wetter. „Karneval kann man nicht verderben“, stellte die 34-Jährige fest. „Ich glaube nicht, dass es noch besser wird“, sagte Norbert Hartmann. „Der Spaß ist aber nicht verdorben, denn wir sind hier wegen der Enkel und wegen des Gemüses“, so der 71-Jährige mit einem Augenzwinkern. Seine Hoffnungen wurden erfüllt. Auf den Nachwuchs prasselte ein Kamelleregen nieder, für die erwachsenen Begleiter gab es Porree und mehr.

Eine Schlumpfarmee erobert Lannesdorf

Doch nicht nur mit der Auswahl ihrer Kamelle hatten die Vereine und Gesellschaften ein gutes Händchen bewiesen. Es gab auch allerhand zu sehen und zu hören. Von einer Armee von Schlümpfen wurde Lannesdorf überrollt, als der 1. Godesberger Judoclub die Straßen eroberte. Das dominierende Blau wurde zunächst vom Blau-Weiß-Rot der Rüngsdorfer und vom Grün-Weiß der Burggrafen verdrängt, bevor Dick und Doof den Narren die Ehre gaben. „Dieses Johr klein ävver fein, nächstes Johr widder mit Alleman“, versprachen die Nix Nutze. Unterstützung kam auch aus dem benachbarten Muffendorf: Sowohl die Bergfunken als auch die Tanzküken von Blau-Gold-Muffendorf sorgten für verzückte Gesichter.

Ein Hingucker waren mit Sicherheit die Dorfkinder. Sie fuhren in ihrer Achterbahn schnurgerade die Straßen herab, forderten die Jecken flugs auf, eine Rettungsgasse zu bilden. „Ich bin ein Dorfkind, darauf bin ich stolz“, erscholl es aus den Boxen. Und es musste nicht lange gewartet werden, bis zahlreiche Narren am Straßenrand – mal mehr, mal weniger textsicher – einfielen.

Übrigens: Wer nach dem Winter von Meer, Strand und Sonne träumt, bekam einen Vorgeschmack auf künftige Urlaube. Es wimmelte von Wolken, Regenbogenfischen und Meerjungfrauen. Konsequent also, dass sich auch der Junggesellenverein „auf Tauchkurs durchs Regenbogenriff“ begab.

Das Beste aber kam zum Schluss. Als die Hausherren und -damen, die Fidelen Möhnen, mit allem, was die Lannesdorfer Gesellschaft zu bieten hat, die Herrschaft übernahmen, war kaum ein Jeck zu halten. Und als das Kinder-Dreigestirn seinen Untertanen zuwinkte und mit den Kamelle nicht geizte, zeigte sich, was schon zu Beginn der Session klar war: Jungfrau Sophie, Prinz Charlie und Bauer Julian flogen die Herzen nur so zu. Kein Wunder also, dass das Fazit des Tages mehr als positiv ausfiel: „Es hat alles super gepasst“, sagte Möhnen-Sprecherin Andrea Schmidt zufrieden.