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Raketen für den Weihbischof im Godesberger Pfarrsaal

Raketen für den Weihbischof im Godesberger Pfarrsaal

So langsam kommen sie in Fahrt, die jecken Wiever. Einen Vorgeschmack auf das, was in der kommenden Woche zu erwarten ist, boten am Mittwochnachmittag schon einmal die kfd-Frauen von Sankt Augustinus.

Bad Godesberg. (fa) So langsam kommen sie in Fahrt, die jecken Wiever. Einen Vorgeschmack auf das, was in der kommenden Woche zu erwarten ist, boten am Mittwochnachmittag schon einmal die kfd-Frauen von Sankt Augustinus.

Der Pfarrsaal an der Weissenburgstraße platzte aus allen Nähten, so viele bunt kostümierte Frauen hatten dicht gedrängt an den Tischen Platz genommen, ließen sich den selbst gebackenen Kuchen schmecken, schunkelten zu den musikalischen Einlagen und sangen kräftig das Godesburg-Lied mit, das Musikus Hans-Peter Schmitz neben anderen bekannten Melodien an seiner Orgel anstimmte. Wieder einmal hatte das Organisationsteam des kfd-Vorstands ein unterhaltsames Programm zusammengestellt.

Ganz und gar nicht einstudiert war dabei die Verspätung der i-Pünktchen: "Wir waren an der Zanderstraße, hatten uns schon vor dem Pfarrsaal aufgestellt, doch darin war kein Mensch", berichtete die Betreuerin der Tanzgruppe, Rosi Arenz. Weil sie den Fehler aber rasch bemerkt hatte, kamen die jungen Tänzerinnen doch noch zu ihrem Auftritt - und die versammelten kfd-Frauen hatten einen Grund mehr, sich zu amüsieren. Das taten sie auch, als zwischen zehn anderen Vorträgen die Sitzungspräsidentin selbst in die Bütt stieg, um launig von ihrem ersten Kirchgang zu berichten:

So erzählte Karin Strohe von "Maskierten, die durch die Kirche schritten und die Leute nass spritzten, dann vergeblich versuchten ein Feuer zu machen, woraufhin aber nur Qualm entstand, der dann aus der Kirche getragen wurde". Soweit ihre Beobachtungen von Segnung und Weihrauch. Zu Hause habe sie dann alles ihren Eltern erzählt. "Ich hatte den Eindruck, so eine Messe hatten die noch nicht mitgemacht", brachte Strohe vor. Dasselbe gilt wohl auch für den Auftritt des "Weihbischofs", in der Pfarrei eigentlich als Marga Schulte bekannt.

Sie brachte den ausschließlich mit Frauen besetzten Saal endgültig zum Kochen. Mit feierlichem Orgelklang samt Baldachin und Messdiener zog die Entourage auf die Bühne. Wo Marga Schulte sodann anhand zahlreicher Beispiele vortrug, wie gern sie doch einmal in die Rolle des Weihbischofs schlüpfte - wenn doch nur nur der Zölibat nicht wäre. Dem Publikum gefiel die Nummer derart gut, dass sie sogleich ein zweites Mal vorgetragen werden musste. Nicht ganz ohne Sinnspruch verließ die Messdienergruppe die Bühne dann wieder. Den jecken Wievern riefen sie fröhlich zu: "Lachen wie in Gottes Namen, das ist Fastelovend - Amen".