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Statt nach Fernost geht`s in den Baumarkt

Statt nach Fernost geht`s in den Baumarkt

Ausgelassene Narren feiern Prunksitzung der Fidelen Burggrafen in der Godesberger Stadthalle

Bad Godesberg. Manch einer hätte glauben können, er befände sich in einem Fitnessstudio, als am Samstagabend rund 900 Narren mit gezielten Bewegungsübungen ihren Körper trainierten. Doch Trainingsort war die Godesberger Stadthalle, wo die Fidelen Burggrafen ihre Prunksitzung feierten.

Im Anschluss an den Einmarsch der Burggrafen waren zunächst einmal die eigene Garde gefragt, die illustre Gesellschaft mit einem Aufwärmprogramm auf Betriebstemperatur zu bringen. Das närrische Volk fügte sich willig, und so konnte Sitzungspräsident Karl-Heinz Michels bald zu Ehrungen und Danksagungen übergehen.

Neben Michels "Lieblingspolitiker" Gerhard Lorth wurde auch Dirk Crämer für seine Verdienste zum Ehrenhauptmann ernannt, beide bekamen eine Kopfbedeckung nach Maß verpasst. GA-Verlegerin Bettina Neusser-Eimermacher und Jochen Jaenicke wurden zum Mitglied im "Corps á la suite" ernannt.

Mit einer wetterbedingten Verspätung eröffnete Bauchredner Fred van Halen mit seinem gesprächsfreudigem Federvieh das Unterhaltungsprogramm und nahm in seinem karnevalistischen Rundumschlag auch die Politik aufs Korn. So beispielsweise den "sprechenden Hosenanzug Angela Merkel".

Über zwischenmenschliche Anormalitäten berichtete der Reporter vom Buureblättche, Adam Kranz. Ob beim Schiebetango auf dem Kreuzfahrtschiff oder bei Damenwahl in der Raubtiermanege: Der erfahrene Journalist wusste amüsant zu berichten. Mit großer Begeisterung wurde das Godesberger Prinzenpaar empfangen, das später selbst die Tanzfläche bevölkerte.

Die Bewegungswut des Volkes regulierten unter anderem Peter Horn, die Rheinländer sowie die Krageknöpp. Während "Et Tussnelche" im Foyer der aufwändig dekorierten Stadthalle schlapp gemacht hatte und nicht auftreten konnte, zeigten die Narren Ausdauer und Humor. Regelmäßige Forderungen nach Bühnenzugaben oder nach kühlem Gerstensaft verlangten dem künstlerischen und gastronomischen Service einiges ab.

Begeistert gefeiert wurde der "schnellste Rentner im Ruhestand", Willi Armbröster, als er die Bühne betrat und poetisch über sein hartes Leben nach der Pensionierung berichtete. Statt fernöstliche Reiseziele anzusteuern, muss der gestresste Ruheständler Baumärkte ansteuern und sich mit winterbereiften Rasenmähern auseinandersetzen.

Viel Bein und "Spaß an d`r Freud" zeigten zu guter letzt die Zunftmüüs bei ihrer Luftakrobatik. Abgelöst wurde die Kölner Tanzgarde vom musikalischen Programm, das zunächst den Mädchen mit den schönsten Namen gewidmet war.