Circus Comicus lässt Session Revue passieren

Bad Honnef. Die Trauergesellschaft in tiefem Schwarz. Zylinder und Frack waren Pflicht für die Herren. Die Damen trugen im Kurhausfoyer meist lange Kleider und Hüte. Keine Spur mehr von Clownskostümen, in denen die Mitglieder des Circus Comicus in den vergangenen närrischen Tagen vielen Besuchern der Karnevalszüge eine Menge Spaß bereitet hatten.

Am Aschermittwoch wollten die Comicüsse eigentlich ihren Hoppeditz beerdigen. Die Klageweiber hatten bereits die Taschentücher gezückt. Aber dann kam alles anders: Der Erzschelm des Karnevals, der nach den heftigen Karnevalsfeten reglos in der Ecke lag, wurde erstmals im komatösen Zustand belassen. Die Trauerzeremonie fiel aus. Hoppeditz soll stattdessen im Feuerschlösschen bis zum 11.11.11 eine Schlafkur machen. Dann werden ihn die Comicüsse beim Start in die neue Session einfach aufwecken.

So bekam der Hoppeditz natürlich auch nichts mit vom Fischessen der Trauer-, pardon: Schlafgesellschaft bei Kerzenschein. Und auch die Rede von Präsident Thomas Geutebrück verpasste er. In ihr erinnerte das Comicus-Oberhaupt in wohlgesetzten Reimen an den Stress eine Woche vor dem Zoch. Hatte es im vergangenen Jahr Ärger gegeben wegen des fliegenden Clowns und der Konfettikanone, ging es diesmal um die Knalltüte. Vom Ordnungsamt war der Fuhrpark bereits genehmigt, so der Comicus.

Aber die Zugleitung habe sich quergestellt. Denn: Alle fünf Jahre muss für Böller- und Brauchtumskanonen ein Gutachten vom Landesmess- und -eichamt erlangt werden. Das Zertifikat hatte die alte Knalltüte jedoch nicht. Der nächste Termin, um damit zur Prüfung anzutreten, wäre frühestens im Mai gewesen. Die Comicüsse waren findig: Sie schafften kurzerhand eine neue "Tüte" an. Die war natürlich zugelassen. Und so hatten die Clowns auch in diesem Zoch wieder einen Knalleffekt.