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Erpeler Möhnen-Nachwuchs steht bereit

Erpeler Möhnen-Nachwuchs steht bereit

Der Erpeler Club hat sein 77-jähriges Bestehen im Bürgersaal mit befreundeten Vereinen gefeiert.

Erpel. (khd) "Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an" singt Udo Jürgens unverdrossen seit vielen Jahren. Demnach würden die Erpeler Möhnen erst elf Jahre so richtig leben, fanden sich doch im Jahre 1935 am Fuße der Ley einige dem Karneval zugetane Frauen zusammen, um innerhalb der Großen Erpeler Karnevalsgesellschaft den "Möhne-Club" zu gründen.

Dass sie mit 66 Jahren, mittlerweile als selbstständiger Verein, erst in Schuss gekommen wären, da würden die Damen um Obermöhn Martina Wilsberg dem Sänger lauthals widersprechen. Dass aber mit 66 Jahren noch lange nicht Schluss ist, das belegten sie eindrucksvoll bei ihrer närrischen Jubiläumssitzung "77 Jahre Möhnenclub Erpel", zu der sie jetzt in den Bürgersaal geladen hatten.

"Jetzt geht's los, wir sind nicht mehr aufzuhalten", verkündeten die Geburtstagskinder, die zu ihrem närrischen Jubiläum die alten Brokatwesten durch giftig türkis-farbene ersetzt hatten, während die alten Möhnenumhänge richtigen Jacken gewichen waren. Geblieben sind allerdings die Parapluies. Die wurden flugs vor d'r Buch jezoche und schon wibbelten die Möhnen, was das Zeug hielt.

Nur kurz war die Begrüßungsrede von Wilsberg, hatte sie sich doch bei Knigge kundig gemacht, dass die namentliche Nennung von Ehrengästen bei einem Festkommers nicht angesagt sei. So hieß sie en bloc all die Honoratioren, befreundeten Möhnenvereine aus der Umgebung und Karnevalsgesellschaften willkommen sowie die zahlreichen Vertreter der Ortsvereine, die im Laufe der Veranstaltung noch als Gratulanten auf der Bühne erscheinen sollten.

Namentlich begrüßen wollte Wilsberg aber doch die Ehrenmöhnen im Saal, neben Martha Bender und Änne Stolte die beiden dienstältesten, Gerda Ruland, Mitglied seit 41 Jahren, und Elisabeth Noll, die dem Möhne-Club schon seit 1967 angehört. Beide zählten beim 50-Jährigen des Vereins zum Vorstand der jecken Wiever von Erpel.

Deren aktuellen Vorsitzenden, Wilsberg und Barbara Siebert, wurde, natürlich stellvertretend für alle Möhnen, eine besondere Ehre des Erpeler Tambourcorps zuteil. "Wir spielen jetzt für Euch unser vereinsinternes Lied", verriet der Vorsitzende der ersten Gratulanten, Ralf Frickel, nach einem Fastelovends-Potpourri. Und schon gingen Knüppelsjonge und Flötenspieler vor den beiden Möhnen in die Knie, um sie mit Stevie Wonder anzuhimmeln: "I just called to say I love you", was den Erpeler Möhnen natürlich runter ging wie Öl.