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Prunksitzung der Großen Selhofer Karnevalsgesellschaft: Im Schatten der Originale „op Selef“ lässt es sich besonders gut feiern

Prunksitzung der Großen Selhofer Karnevalsgesellschaft : Im Schatten der Originale „op Selef“ lässt es sich besonders gut feiern

Ausverkauftes Haus im Saal Kaiser in Bad Honnef-Selhof: Bei der Prunksitzung der Großen Selhofer KG blieb auch nach der langen Karnevalspause kein Platz frei. Eine besondere Gratulation ging an Stefan Meyer für 25 Jahre als Sitzungspräsident.

„Willst du richtig was erlebe, musste hier op Selef lebe, hier is et schön und alle sin joot drop“: Die Liedzeilen aus der Selhofer Hymne beschreiben trefflich das Lebensgefühl, das viele Bürgerinnen und Bürger in dem Bad Honnefer Stadtteil gewiss teilen. Das gilt heute wie schon 1927, als die Große Selhofer Karnevalsgesellschaft gegründet wurde und das Jeckentum, von Kriegszeiten abgesehen, seitdem fest verankert ist - und untrennbar verbunden mit dem Lebensgefühl, wie die Hymne es beschreibt.

Wie in den Tagen der Gründer, so wurde auch dieses Mal im Saal Kaiser gefeiert. Ausverkauft, so lautete die Nachricht schon lange vor dem Beginn: Stefan Meyer, Erster Vorsitzender und Präsident der Selhofer KG, blickte von der Bühne aus auf einen gut gefüllten Saal mit Närrinnen und Narren, die sich viel Zeit genommen hatten, um mit ihren tollen Verkleidungen die Sitzung zu bereichern.

„Riecht ihr es auch?“, rief Meyer in die Runde. „Es riecht nach Karneval. Endlich sehe ich wieder ganz normale Jecke“, freute sich der Präsident. Er selbst stand dabei auch im Mittelpunkt: Meyer ist seit 25 Jahren Präsident und hat schon so manch fröhliches Karnevalstreiben gesehen und von der Bühne aus „dirigiert“.

Mit dem Tambourcorps „Frei weg“ war der Elferrat zuvor in den Saal eingezogen. Die „Blau-Weiße Schelleböömche“ legten sodann gleich zum Auftakt flotte Tänze aufs Parkett und das in schwindelerregendem Tempo. „Danze und fiere is uns Leidenschaft“, lautet das Motto der tanzfreudigen Truppe, da sprang der Funke rasch über auf das Publikum. „Um Nachwuchs brauchen wir uns keine Sorgen zu machen“, blickte Meyer auf die große Zahl der aktiven Jugendlichen.

Selhofer Originale als Kulisse

Erwähnenswert für sich in Selhof ist die Kulisse, mit der im Saal Kaiser stets das närrische Treiben dekoriert ist. Viele Selefer Originale sind dort zu sehen, etwa eine freundlich drein schauende Frau in gelbem Wams, die ehedem mit einem länglichen Gefäß durch die Straßen von Alt-Selhof zog. Sie versorgte einst die Haushalte mit Senf und wurde deshalb „Et Mostert`s Annche“ genannt. Wichtiger noch als der Senfverkauf war allerdings ihre Rolle als Kommunikationsmittel: Da sich kaum einer eine Zeitung leisten konnte, gab es von ihr stets die neuesten Meldungen aus dem „Veedel“. Und da sie überall herum kam, versiegten diese Informationsquellen nie.

Das Programm hielt weitere Höhepunkte bereit. Die Literaten Claudia Meyer und Oliver Hessler hatten alle Register gezogen, um die närrische Stimmung nicht abreißen zu lassen. So sorgten Wortakrobaten mit so manch einem Schwank aus der Klamaukkiste oder frechen Sprüchen zum Zeitgeschehen für viel Gelächter.

Gefeiert wird bis nach Mitternacht

Die Tanzgarde Windhagen kam mit einem riesigen Aufgebot an Tänzerinnen und Tänzern. Fetzige Musik gab es bis weit nach Mitternacht. Nicht fehlen durfte der Besuch des Siebengebirgsprinzenpaares Norbert I. und Karin I. Da passte dann auch das Ornat der Tollitäten aus den Reihen des Tambourcorps TV Eiche zum Ort des Geschehens: Blau und Weiß.