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Session 2008/2009: Alte Hasen, junge Mariechen

Session 2008/2009 : Alte Hasen, junge Mariechen

In Swisttal und Rheinbach sorgen gestandene Tollitäten und närrischer Nachwuchs für Höhepunkte der Session

Rheinbach. An Selbstvertrauen mangelt es den Jecken in der Glasstadt wahrlich nicht. "Herzlich willkommen im Gürzenich von Rheinbach!" Rainer Nipp löste am Samstag beim närrischen Abend "Grün, blau, jeck" schon mit diesem Startschuss eine Woge der Begeisterung aus.

Natürlich ist die Stadthalle nicht der altehrwürdige Festsaal in Köln, aber in Sachen Stimmung standen die fantasievoll gekleideten Jecken dem kölschen Karneval in nichts nach. Gemeinsam mit Ferdi Lohmüller führte Rainer Nipp sein Publikum am Samstagabend durch ein fünfstündiges Programm, das es in sich hatte. Mehr als 100 Akteure gestalteten es, ausnahmslos ohne Gage. Bereits zum sechsten Mal organisierte der Förderkreis Karneval, ein Projekt der Schützenbruderschaft Rheinbach und des Spielmannzuges 1902 Rheinbach, diese außergewöhnliche Sitzung in der ausverkauften Halle

Vor allem Nachwuchskräften ließen die Organisatoren Raum - wie dem Duo "Piere und Jakeline", Vater und Sohn Niclas und Holger Schneider, die Bilder mit Menschen malen. "Lektüre", "Traumtänzer", oder "Flaschenzug" konnte man da bestaunen. Und Bürgermeister Stefan Raetz, bellend auf einem Stuhl stehend, wurde zur großen Begeisterung des Publikums zum "Hohen Tier" ernannt. Bis in die frühen Morgenstunden wurde getanzt, geschunkelt und geschwoft.

Swisttal-Miel. "Dat sin se!" Stolz präsentierte Annelie Machill, Vizepräsidentin der KG "Mat Mött Miel" einem begeisterten Publikum im gut besetzten, mit bunten Tüchern ausgeschmückten Dorfhaus das Dreigestirn.

Ein wunderschönes Bild boten Prinz Hans Peter I. (Jonen), Bauer Hans-Arthur zum Zweiten (Müller) und Jungfrau Josefa I. (Josef-Manfred Tippmann) in ihren rot-weißen Kostümen ihrem närrischen Volk vor der gemalten Dorfkulisse auf der Bühne. "Wenn nicht jetzt, wann dann?" hatten sich die drei Freunde, die sich schon von Kindesbeinen an kennen, gesagt. Zwar waren sie alle schon früher in anderen Konstellationen Tollitäten, doch wollten die "alten Hasen" einmal gemeinsame Sache machen.

Obwohl einschlägig erfahren, bildete die Proklamation des Dreigestirns am Samstag den aufregendsten Teil ihrer närrischer Herrschaft, war sie doch mit einer Premiere eines selbst geschriebenen Songs verbunden. Nach der Verleihung der Insignien der Macht durch Bürgermeister Eckhard Maack begeisterten die Drei die Narren mit dem Lied "Ist das nicht wunderbar, jetzt werden Träume wahr, drei alte Knaben feiern Karneval".

Swisttal-Ollheim. Dass die Heimat der KG "Olleme Bubbelsbröder" auch in den nächsten Jahren eine Hochburg des Karnevals bleibt, darf als gesichert gelten. Über fehlenden Nachwuchs brauchen sich die Ollheimer nämlich nicht zu beklagen. Gleich zu Beginn der Sitzung konnten sich die Jecken im vollen Dorfhaus von der Begeisterung der kleinen Mariechen, die Jüngsten knapp drei Jahre alt, so richtig mitreißen lassen.

Traditionell haben die Kinder hier seit 1955 auch das närrische Zepter in der Hand. Das Kinderprinzenpaar dieser Session, Prinz Marius I. (Wagner) und Prinzessin Mignon I. (Mangel), wohnt zwar in Rheinbach, hat sein Herz aber an den Ollheimer Karneval verloren. "Ich find's hier super!", rief Prinzessin Mignon nach der ersten Ordensrunde gleich begeistert und steckte mit ihrem Prinzen die versammelten Untertanen mit ihrer Fröhlichkeit an. Da hatten Gäste wie Botz & Bötzje, Die Cöllner und Wicky Junggeburth sowie die hauseigenen Tanzgruppen anschließend leichtes Spiel.

Aus besonderem Grund stand auf der Bühne eine große Nachbildung des aktuellen Ordens, denn: "Der Zoch, der jeht, dat is doch klor, genau so wie für 80 Johr".