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Das jüngste Mariechen ist drei Jahre alt

Das jüngste Mariechen ist drei Jahre alt

Karneval in Alfter: Die Großen schunkeln auf der Prunksitzung und die Kleinen zeigen beim Garde-Treff ihr Können

Alfter. (esf) Mehr als vier Stunden Schunkelei, Tanz und Musik - im großen Saal des Gasthauses "Spargel Weber" feierten Alfters Jecke am Samstag ausgelassen. Die "Alfterer Große Karnevalsgesellschaft" richtete ihre traditionelle Prunksitzung aus.

Nach dem Einmarsch der Prinzengarde Alfter 1926 begrüßte Sitzungspräsident Manfred Nettekoven das Witterschlicker Dreigestirn Prinz Ralf III. (Discher), Jungfrau Frieda I. (Friedel Sommerhof) und Bauer Joachim I. (Lechner) sowie die Regenten aus Volmershoven, Prinz Bernd I. und Prinzessin Christel I. (Lange). Die Tollitäten überreichten die Ehrenorden der Karnevalsgesellschaft an Manfred Nettekoven und Willi Brockly, den "Hansdampf" auf der Bühne.

"Brockly ist unser Manager, die treibende Kraft auf der Bühne und sorgt dafür, dass der Saal voll ist", betonte Jürgen Zahn, Vorsitzender der Karnevalsgesellschaft. "Brockly geht von Haus zu Haus, um die Karten zu verkaufen. Manche besucht er sechs Mal, beim siebten Mal kaufen sie ihm dann die Karte ab, um Ruhe vor ihm zu haben", scherzte Zahn.

Mit Erfolg. Mit 200 Gästen war der Saal gut gefüllt. Dennoch: Zahn hätte gerne noch mehr Gäste begrüßt. Besonders schwierig, das Haus voll zu bekommen, sei es, wenn die Ortschaft keine eigene Tollität bieten kann - wie in diesem Jahr. Ein generelles Problem, denn es werde immer schwieriger, Majestäten zu bekommen. Zum einen fehle der Nachwuchs, zum anderen sei es eine Kostenfrage.

"Je nach Aufwand und Ausstattung kann die Tollitäten eine Session durchaus bis zu 30 000 Euro kosten", meinte Zahn. Das fängt bei der Größe der Orden an und hört bei der Menge an Wurfmaterial beim Zug auf. Um die Kosten zu dämpfen, kaufen sich viele ihre Kostüme aus zweiter Hand, oder sie werden unter den Vereinen getauscht.

Auf der Bühne verbreiteten Labbes on Drickes aus Eschweiler Frohsinn mit ihrem Zwiegespräch, es folgten das Frauen-Gesangsseptett "Die Rurwürmer" und "Dä Jung met dr Trööt" alias Solotrompeter Lutz Kniep. Gute-Laune-Musik gab's von Harry und Chris, für Begeisterungsstürme sorgte die Travestie-Show von Ham und Egg (Jörg Dilthey und Andreas Schmitz) aus Bonn und zum Abschluss spielte das Fanfarencorps "Die Kaafsäck" auf. Und die Atlantis-Tanzband steuerte den ganzen Abend über Musik bei.

Alfter-Witterschlick. (mhr) Mit seinem ersten Kinder- und Jugendgardetreffen hat der Witterschlicker Karnevalsverein Tonmöhne eine jecke Lücke in der Region geschlossen, denn vergleichbare Angebote gibt es nur wenige. Der Einladung folgten 14 Vereine aus der nahen und weiteren Umgebung, die in der Turnhalle Witterschlick das Können ihrer Garden zeigten.

Mit der Resonanz zeigte sich Tonmöhne-Präsident Albert Lange-Hegermann sehr zufrieden, der mit dieser Veranstaltung auch den Kontakt der Garden untereinander fördern will. Nach einem majestätsvollem Auftakt mit den Tollitäten aus Witterschlick und Volmershoven präsentierte Sitzungspräsidentin Doris Viernich mit der Minigarde des Karnevalsvereins Tonmöhne gleich einen Höhepunkt: Denn die zehn Kinder im Alter bis zu acht Jahren, die von Nathalie Schirrmacher und Jessica Bäsch trainiert werden, zeigten nicht nur überzeugende Nachwuchsqualitäten.

Unter ihnen stellte sich mit der drei Jahre alten Gina Kohlhoff auch das jüngste Solomariechen weit und breit vor. Das kleine Mädchen bekam als Dankeschön für die Vorführung den Sessionsorden des Witterschlicker Prinzen Ralf. Verdienten Applaus erhielten aber auch die beiden weiteren Garden des Vereins sowie die vielen Gäste, die bis zum frühen Abend die Witterschlicker Turnhalle in einen karnevalistischen Tanzsaal verwandelten.