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Die Grünröcke ziehen sich die Pappnasen auf

Die Grünröcke ziehen sich die Pappnasen auf

In Rheinbach gestalten Schützen und Narren gemeinsam eine Sitzung - Im Flerzheimer Saloon Schäfer sind die Cowboys los - Die Mieler feiern zum letzten Mal im alten Dorfsaal

Rheinbach. (rom) Dicke Neonbuchstaben am voll besetzten Schützenhaus zeigten an: Hier feiern der Spielmannszug und die Schützenbruderschaft ihre Sitzung unter dem Motto "Grün-Blau-Jeck". Zum dritten Mal bauten sie gemeinsam auf eigene Kräfte und begeisterten die Jecken im Saal.

Rainer Nipp trat für den Spielmannszug auf die Bühne und Ferdi Lohmüller im grünen Frack mit blinkender Fliege für die Schützen. Wenn es den Narren später schwarz-gelb vor Augen wurde, lag es nicht am Kölsch, sondern an den "Gräbbachbienen", die gekonnt graziös über die Bühne schwirrten.

Angela Bargel schaffte es zusammen mit Astrid Bartels, Monika Bylicki, Kerstin Klier, Karin Knortz, Elisabeth Kriesten, Gertrud Limbach, Hedi Michels, Hannelore Schneider, Christine Voigt sowie Natalie Zimmer die Immen tanzen zu lassen.

Maria Nipp feierte eine gelungene Premiere als "Waschweib" mit Schenkelklopfern wie "Frauen sind wie Hurrikans. Erst warm und stürmisch, aber hinterher ist dat Auto und dat Haus weg".

Es wurde geschunkelt und getanzt bis der Arzt kam. Der feierte allerdings schon kostümiert mit. Uwe Trompet hatte die OP-Ausstattung an. Er und Ina Proft tanzten "verkehrt". Sie begeisterten als Tanzpaar Uwinchen und Offizier Proft. Frauenpower gab es mit dem Auftritt der KG Powerfrauen.

Sie eroberten die Bühne zum ersten Mal mit eigener Standarte aus besticktem Samt von Karin Proft, wie das Programm natürlich selbst "gestrickt". Die Rheinbacher Stadtsoldaten traten als Begleitung des Kinderprinzenpaares Kevin I. (Deppe) und Mandy I. (Weiser) an. Die Gro-Rhei-Ka-Prinzengarde begleitete später die Großen Reiner I. und Uschi I. (Fassbender).

De Höppekrade, Dombläser, Pit und Alberto sowie die Duude Botze, die aktiven Männer des Spielmannszuges und der Schützen begeisterten die Narren mit einem Programm, das mit zehn Punkten aus den eigenen Reihen bestritten wurde.

Rheinbach-Flerzheim. (rom) Der Wilde Westen zog auf der Sitzung der KG Flerzheim in den "Saloon" Schäfer ein. Nach dem Sitzungsmotto ist Sheriff Willi alias Ortsvorsteher Willi Schäfer am Freitagabend der Karnevalsgesellschaft Flerzheim auf die Spur gekommen.

160 Cowboys und -girls schossen mit ihren Anfeuerungsraketen scharf, sobald der Präsident der KG nach der Begrüßung das Mikrofon an den Sitzungspräsidenten Horst Engels übergab. Vor dem Bühnenbild von Hans Pützler spielte die Band Highway-Crew diverse Hits ein. Die Poppelsdorfer Schlossmadämcher zeigten temperamentvolles Tanztheater im Zeichen des Karnevals und wünschten sich "Man müsste noch mal 20 sein".

Sie ließen das Mülheimer Bötchen dieses Mal nicht auf dem Rhein, sondern auf der Swist schwimmen. Für die Stimmung ließen die Flerzheimer sogar einen Düsseldorfer, wie den "rheinischen Humoristen", einziehen. Lokalkolorit bekam die Sitzung durch das Temperament der Tänze der Jugendgarde, des Solomariechens Michaela Henn und der Damengarde der KG.

Zwischenzeitlich wurde es auch ernst beim Flerzheimer Fastelovend. Natürlich nicht ohne jecken Hintergrund. Der Festausschuss Rheinbacher Karneval zeichnete Liesel Wabschke mit dem Jahresorden aus. Seit 26 Jahren ist sie Mitglied in der KG und lenkte von 1984 bis 2002 als Geschäftsführerin die Geschicke des Vereins.

18 Jahre lang überzeugte sie mit ihrer Arbeit. Bereits seit 1993 trägt Wabschke den Verdienstorden des Regionalverbandes Rhein-Sieg-Eifel im Bund Deutscher Karneval in Silber. Gleich im Anschluss eroberten die Tollitäten unter dem Jubel ihres närrischen Volkes den Saal.

Prinz Leo I. und Prinzessin Sybille I. (Mauel), Prinz Rica I. und Monika I. (Calvino) aus Oberdrees, Prinz Reiner I. und Uschi I. (Fassbender) sowie aus Merl mit 1,92 Metern Körpergröße unübersehbar.

Prinzessin Julia I. (Reinhard). Das Rheinbacher Stadtsoldatencorps stimmte die Tollitäten ein und die Turmgarde tanzte die "Beatlesmania". Selbst als das Programm nach Mitternacht endete, ritten die Cowboys noch lange nicht nach Hause.

Swisttal-Miel. (moi) Drei Frauen brachten am Samstagabend den ausverkauften Dorfsaal in Miel zum Kochen. Das neue Dreigestirn der KG "Mat Mött Miel", das sich aus Christa Griep als Prinzessin, der Bäuerin Annelie Machill sowie Andrea Schweminski in der Rolle der Jungfrau zusammensetzt, agiert in dieser Session unter dem Motto "150 Jahre Frauenpower".

Sie sind alle drei aktiv im Karneval und wollen ihre Aufgabe mit viel Elan angehen. Bäuerin Annelie ist Präsidentin des Damenkomitees, Prinzessin Christa I. agiert als ihre Stellvertreterin. Prinzessin Christa I., die mit Karl-Heinz Griep, dem Präsidenten der KG, verheiratet ist, hat genau wie Bäuerin Annelie drei Töchter, Jungfrau Andrea ist Mutter zweier Söhne.

Die Proklamation übernahmen Bürgermeister Eckard Maack und Ortsvorsteher Rolf Esch, der sich begeistert zeigte: "Mir kenne se, un se könne fiere." Die Frauen hatten einst aus Witz vorgeschlagen, das Dreigestirn aus Gummipuppen zusammenzustellen, wenn sich niemand für die Ämter des Prinzen, Bauern oder der Jungfrau findet.

Das wollte Ex-Bauer Guido Schmitz nicht auf sich sitzen lassen und entschied sich prompt für sie als Dreigestirn. Schmitz begleitet die neuen Amtsinhaberinnen nun als Adjutant. Präsident Griep bedankte sich auch bei den scheidenden Tollitäten Stefan Schumacher, Helmut Schumacher und Guido Schmitz für eine erfolgreiche Session.

Anschließend leitete Schultheiß Hans-Peter Langes weiter durch das straffe Programm. Die Sitzung, die in diesem Jahr zum letzten Mal im alten Dorfsaal stattfand, wurde ausnahmslos von Mieler Kräften gestaltet. Ab nächstem Jahr feiert die KG ihre Proklamation und Sitzung im neuen Dorfsaal, auf den sich schon alle freuen.

Als fünf Tanzmariechen der großen Tanzgruppe zu "Sulang mer noch am Lävve senn" der kölschen Band Brings ihre Beine schwangen, standen die Gäste klatschend auf den Stühlen. Christoph Jokisch (29) und Michael Niemeyer (21) erzählten als "Pit und Paff" Geschichten aus ihrer Jugend. Ob im Autokino oder beim Angeln, überall gab es lustige Momente.

Der Endenicher Musikzug kam beim Publikum ebenso gut an wie die Einzelrede von Guido Schmitz. Schlusspunkt war der Ehrentanz desDreigestirns. Zu Gast waren auch der Heimerzheimer Prinz Rodi I. mit seiner Prinzessin Sonja I. sowie die Odendorfer Achim I. und Nathalie I. Sie schunkelten kräftig bei den Liedern mit, die Matthias Lesch und Mick Ginster aus Meckenheim zum Besten gaben.