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"Wenn ihr hier irgendwo Geld findet, sagt mir Bescheid"

"Wenn ihr hier irgendwo Geld findet, sagt mir Bescheid"

Kommandant Willi Hohn und seine Helfer entmachten den Rheinbacher Bürgermeister

Rheinbach. (rom) Noch sangen die Stadtvorderen am Samstag auf ihrem Rathausbalkon seelenruhig "Wir lieben das Leben, die Liebe und die Lust", dann marschierten die jecken Truppen ordenklingend in endlosen Reihen auf: närrischer Schornbusch, Narrencorps Blau-Gold, fellbehangene Hunnenhorden, den Kameraden aus den Ortschaften, die Prinzengarde Gro-Rhei-Ka bis zum Stadtsoldatencorps.

Ihr Chef, Willi Hohn, machte seinem Namen alle Ehre, als er in Richtung Bürgermeister schmähte: "Ihr habt schon Angstschweiß an den Schuhen kleben." Stefan Raetz tönte vom Balkon zurück: "Kommt doch, wenn ihr wirklich Geld findet, sagt mir Bescheid." Immer wieder ließen die Soldaten ihre dicke Berta sprechen.

Grollend entlud sich die Kanone in Richtung Rathaustür, beantwortet durch ein Kamellegewitter und Liedgesänge von oben. Erneut fielen die Stadtvorderen auf die Trickkiste der Narren herein. "Seht mal, wie die Verwaltung arbeitet, die luure und sehen nix."

Hohn verwickelte sie in ein Dauerfeuer der Verbalattacken über den Umbau des Bades zum FKK-Gelände, hetzte, ob der TÜV bald auch die menschlichen Umzüge beurteilen müsse, hob warnend den Zeigefinger: "Denk daran, im nächsten Jahr sind Wahlen."

Derweil enterte das Prinzenpaar Udo II. und Hannelore I. (Enders) mit den Tollitäten der Ortschaften und den Kinderprinzenpaaren den Eingang zum Rathaus und stürmte auf den Balkon, entriss Raetz den Stadtschlüssel.

Nach einem versöhnenden Ständchen für den Bürgermeister, der letzte Woche Geburtstag feierte, ließen sich die Soldaten mit Freibier besänftigen, deren Kommandant dann auch versprach: "Dann machen wir auch nicht soviel kaputt."