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Wilde N-Dungus verbreiten Angst und Schrecken

Wilde N-Dungus verbreiten Angst und Schrecken

Der Hilberather Mäusetreff fordert ein Parkhaus - Der umweltfreundlichste Zug geht durch Niederdrees - In Merzbach hält das Mittelalter Einzug

Rheinbach-Merzbach. (sax) Drei Zugnummern weniger als in den Vorjahren hatte der Rosenmontagszug von Neukirchen, Merzbach, Irlenbusch und Schlebach, doch das machten die 16 aktiven Gruppen mit viel Fantasie und Arbeit wett. "Gülle macht knülle" hieß es da auf dem Bauernhof der Junggesellen.

Als Weinfässer war eine Gruppe "Sürscher Väter" unterwegs und verkündete "Wein, Weib und Gesang, Sürscher Väter sen für jarnix bang". Eine große Gruppe folgte ihrem König und seiner Burg beim "Mittelalter en d'r Sürsch" und meinte "Emol Prinz ze sin, kütt nur im Mittel-Alter hin".

Das Damenkomitee feierte sein 55-jähriges Bestehen als Clowns auf dem Prunkwagen, die "Spriteulen & Co" waren als orangefarbene Kürbisse unterwegs, eine Gymnastikgruppe mochte es venezianisch, eine andere orientalisch, die Tanzgruppen "Sürsche Zicken und Fladdermüüs" amerikanisch als Cowboys. Während eine Gruppe Schlebacher sich in Gespenster verwandelt hatte, setzte der Stammtisch "Lustige Jungs" Engel und Teufel dagegen.

Rheinbach-Merzbach. (kyr) Schwarz maskiert und mit einem schweren Safe bepackt, zogen beim Hilberather Zug die Kinder der Tanzgruppe "Sternschnuppen" durch den Ort. Erwischt hatte man sie aber wohl doch, denn ein Polizist hatte sich bereits der Gruppe angeschlossen.

Vielleicht verteidigter er sie aber auch gegen die wilden N-Dungus, die mit Zottelhaaren und Knochenkette unheimlich aussahen. Die private Truppe was allerdings ganz zahm und ließ reichlich Kamelle auf die Kinder regnen. Auch mit im Zug waren die Mitglieder des "Mäusetreffs". Sie stellten fest: Hilberath braucht ein Parkhaus.

Und da packten sie als Bauarbeiter gleich mit an. Was Feuerwehrleute im Zug anscheinend brauchten, hatte die Löschgruppe auf ihrem Wagen geladen. Im "Club Coco" lockte eine Bar. Und sollte sich jemand verletzen, half sicherlich das Küchenteam der Karnevalsfreunde gerne aus. Sie waren schließlich als Ärzte unterwegs und verkündeten: "Ganz Hilberath ist ein Irrenhaus".

Rheinbach-Oberdrees. (sax) Es ist wohl der kleinste und umweltfreundlichste Karnevalszug in der Region, der am Rosenmontag durch die Straßen von Niederdrees zieht. Nur von Muskelkraft betriebene Wagen sind hier erlaubt. Die Handvoll Gruppen einschließlich Tambourcorps und Prinzessin Andrea brauchten für den Zugweg etwa zweieinhalb Stunden von Anfang bis zur Auflösung.

Grund sind die vielen Stationen, an denen Zugteilnehmer und begleitendes Narrenvolk Halt machen, um sich zu stärken. In diesem Jahr markierten weiß-rote Anleger-Pfosten der "La Gondola Dreesa" diese Haltepunkte.

Hier wurde die sieben Meter lange venezianische Gondel - ein Aufbau aus Dachlatten auf einer Handkarre - ein ums andere Mal festgemacht, und die Clowns des Männergesangvereins, die venezianischen Masken des Damenkomitees mit Freunden oder die Kickers der Jugendfeuerwehr ließen sich von den Niederdreesern gerne einladen zu Waffeln, Kräbbelchen und einem Schnäpschen.