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Singende Sterne über dem Walberberger Bauernhof

Singende Sterne über dem Walberberger Bauernhof

Närrische Tollitäten aus dem Umkreis feiern mit den Karnevalisten rund um den Hexenturm - Vereinsgemeinschaft freut sich über 20 Zugnummern

Bornheim-Walbergberg. Jung und Alt, Groß und Klein zog Rosenmontag bunt kostümiert sternförmig über die Feld- und Wirtschaftswege in Richtung Walberberg.

Die Jecken hatten alle ein gemeinsames Ziel: den Rosenmontagszug. Den genossen die mehr als 20 Zugteilnehmer sichtlich, denn sie ließen sich Zeit. Das wissen die Verantwortlichen, die Vereinsgemeinschaft Walberberg. Vielleicht gibt Vorsitzende Gisela Masbach deswegen nicht zur traditionellen 14.11 Uhrzeit den Startschuss zum Kamelleregen, sondern bereits um 13.30 Uhr. Pünktlich setzte sich der Zug unter Leitung von Reiner Schwarz in Bewegung.

Die Hunderten von Jecken an den Bordsteinkanten des Bornheimer 4 800-Seelen-Ortes ficht der Zeitfaktor wenig, wenn der Hauch von Kölle durch die Straßen weht. Schunkeln und tanzen ist angesagt. Davon machten die Tollitäten am Treffpunkt vor der Volksbank regen Gebrauch.

Moderator Dieter Krämer hatte dort für das Dreigestirn aus Rösberg-Hemmerich, dem Dreigestirn aus Merten, dem weiblichen Dreigestirn aus Hersel, der Prinzessin aus Roisdorf, den Tollitäten aus Brühl-Schwadorf und Badorf sowie dem Kinderprinzen aus Waldorf die Scheiben aufgelegt.

Zu denen schunkelten mit den Narren Bürgermeister Wolfgang Henseler und die Ortsvorsteher Engelbert Wirtz von Walberberg und Heinrich Hönig aus Brenig. Doch mit den grün-weißen Funken aus Bornheim und zu den Klängen der Musikfreunde Walberberg nahm das närrische Spektakel seinen Anfang. "Jeck und Fit" zeigte sich die Frauengymnastikgruppe um Maria Kams in ihren Clownkostümen.

Vielleicht sind die Mädels im 25. Jahr ihres Bestehens auch so fit, weil sie die Milch und die Eier von der Gruppe Kuhl beziehen, die in herrlichen Trachtenkostümen die Naturprodukte vom Bauernhof an die Narren brachte. Dazu tanzten dann die kleinen Katzen der Kindertanzgruppe um Wilhelmine Esser auf Samtpfoten über die Straßen.

Aus höherer Sicht schauten die "Singenden Sterne" des Kirchenchores auf die Narrenschar. Aus dem herrlichen blau-silbernen Prunkwagen warf auch Vorsitzender Hans Dieter Wirtz die Kamelle unter das närrische Volk.

Die Mitglieder des SSV schossen dagegen mit blaugemalten Gesichtern blaue Bälle unters Volk, und bunt wurde es mit den Clowns der "Hexenturmjecken" aus der neuen Siedlung, die seit drei Jahren beim Zug dabei sind. "Wahre Fründe" schaffte sich die gleichnamige Gruppe mit ihrem Motto"Äzze, Bunne, Linse, dat sin se" und den Strüssche, die sie unters Volk brachten.

"Herrliche Figuren" machten die Cocktail-Barmädels um Hannah Harnisch, die sich die Rasenröllchen um den Leib geschnürt hatten. Kein Wunder, dass ihnen die Junggesellen als "Bautrupp" in einem blumengeschmückten Prachwagen dicht auf den Fersen waren.

Die "Pädchessöcker" vom Stamm Sankt Georg hatten sich als "blaue Schlümpfe" auf den Weg gemacht, und manch Walberberger war froh, dass er bei den "Kanibalen" vom "Bündnis 09-Schwarz-Rot" nicht im Topf landete. Das stellte sich bei den reizenden "Disney-Mäusen", die seit 13 Jahren im Zug mitgehen schon anders dar, bei den reizenden Mäusen hätte mancher Narr gerne angebissen. Und ganz woanders hin, nämlich "Ab in die Zukunft" wollte die Chorvereinigung ihren Weg in ihren Scince-Fiction-Kostümen nehmen.

Dann hieß es Straße frei. Mit mehr als 50 Personen und mehreren Wagen stellte die Freiwillige Feuerwehr um Frank Kaesmacher ihre Schlagkraft als Freibeuter unter Beweis. "DJ Messer-Jocke" ließ da richtig Dampf ab. Nicht weniger auffällig fiel die "Berger Horde" in Walberberg ein. Ritter, Knappen und gemeines Fußvolk aus Rhein- und Sauerländern zeugten von der mittelalterlichen Vergangenheit der Ville. Dass der FC Köln nicht nur eine Vergangenheit, sondern auch noch eine Zukunft hat, davon träumen seine Fans immer noch.

Ihr Motto hieß: "Ein Daum wird wahr". Zumindest der Traum vom Karneval wurde bei den "Spassvögeln" wahr. Sie freuen sich mit Theo Herter seit 1987 auf den Rosenmontagszug. Und die Tollitäten freuten sich über die Bützchen der "leckeren Mädels" der Truppe. Die "Lecker Mäusche" marschieren bereits traditionsgemäß vor dem letzten Prunkwagen, dem Prinzenwagen. Auf dem schmissen drei Freibeuter die Kamelle mit vollen Händen.

Mangels Prinz war dort das Exdreigestirn Prinz Heinz III., Bauer Harald I. und Jungfrau Joti I. eingesprungen. "Im nächsten Jahr springt hier aber wieder ein richtiger Prinz durch Walberberg", versprach Dieter Krämer als zweiter Vorsitzender der Vereinsgemeinschaft.