1. Narren-News
  2. Vorgebirge

Swisttal rief Alaaf und Helau

Swisttal rief Alaaf und Helau

In Heimerzheim wurde offiziell proklamiert, in Miel hat der Sitzungspräsident Premiere gefeiert.

Heimerzheim. (sax) Nennen wir es "zweite Proklamation", was Swisttals Bürgermeister Eckhard Maack bei der Prunksitzung der Großen Heimerzheimer Karnevalsgesellschaft (GroHeiKa) mit dem Überreichen des Schlüssels an Prinz Manfred III. und Prinzessin Ruth I. (Lütz) vollzog. Den Ornat trägt das Heimerzheimer Prinzenpaar nämlich schon seit dem Vorstellabend der Gesellschaft.

Bei der Prunksitzung in der rappelvollen Aula der Georg-von-Boeselager-Schule waren dann auch die letzten Formalitäten erfüllt, und das Prinzenpaar konnte sein "Regierungsprogramm" für die Session verkünden. Schon Paragraf 1 wurde mit lautem Jubel quittiert: Bürgermeister Maack "hätt aff jetz nix mie ze kamelle", er ist abgesetzt.

Gleiches gilt für den Swisttaler Rat, der durch die Vorstände der Swisttaler Karnevalsgesellschaften ersetzt wird. Damit auch in Zukunft noch "Platt" gesprochen wird, soll der Dialekt auf Anordnung der Tollitäten in Kindergärten und Schulen eine Stunde in der Woche gelehrt werden.

Mit einem bunten und hochkarätigen Programm konnte die GroHeiKa ihre Gäste begeistern, darunter die hauseigenen Gruppen und, auf besonderen Wunsch des Prinzen, die Ratsherren Unkel. Besonders geehrt wurden Ludwig Dörr und Renate Quäsching für 25-jährige Mitgliedschaft in der GroHeiKa.

Miel. (kyr) Da hat man einmal Glück, gewinnt im Lotto, und schon schmeißt einen die Gattin raus. Aber gerade Karnevalisten können ja auch ungünstigen Situationen noch etwas Positives abgewinnen. Gisbert Niemeyer machte eine Büttenrede daraus.

Der KG Mat Mött Miel und ihren Gästen auf der Prunksitzung brachte er am Samstagabend gleich noch ein paar wichtige Tipps mit, darunter die Erkenntnis, dass eine Frau, die auf den Knien angekrochen kommt, meist nur ihren verzweifelten Gatten unter dem Tisch herauszerren möchte.

Ob sich die Herren unter den rund 220 Jecken im Saal derlei Warnungen nach den Auftritten der Tanzgarden aus Miel, Morenhoven und Billig noch zu Herzen nahmen, ist nicht bekannt. Sitzungspräsident Dominik Schweminski wird genau hingehört haben. Schließlich hatte er zuvor mit Michael Niemeyer im Zwiegespräch die Probleme der Männer mit dem schönen Geschlecht ausgiebig diskutiert.

Außerdem leitete der junge Mann zum ersten Mal die große Sitzung. Erfahrungen brachte er vor allem von den Kinderbällen mit. Wenn auch ein offizielles Alaaf auf neue Ordensträger vergessen wurde, wusste Schweminski, dass man die Tollitäten aus Dünstekoven mit "Helau" begrüßt, und er fand einen Weg, 60 Godesberger Stadtsoldaten auf der Mieler Bühne unterzubringen.