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Erfolgloser Bestechungsversuch des Bürgermeisters

Erfolgloser Bestechungsversuch des Bürgermeisters

Im Linzer Rathaus gaben sich die Tollitäten der vergangenen Jahrzehnte ein Stelldichein

Linz. (khd) Einen kleinen Vorgeschmack, um wie viel bunter die Bunte Stadt am Rhein beim Rosenmontagszug sein wird, vermittelte der traditionellen Rathausempfang der Stadt am Sonntagvormittag. Nach der gemeinsamen Messe zogen die neun Linzer Corps in ihren Uniformen von Sankt Marien auf den Markt, um kleine Delegationen den Sitzungssaal besetzen zu lassen.

Kein Wunder, dass Bürgermeister Adi Buchwald angesichts dieser geballten Macht schnell Nüssele verteilte - ein erfahrungsgemäß wenig erfolgreicher Bestechungsversuch, dem Rathaussturm am Karnevalssonntag zu entgehen.

So weit war es allerdings am Wochenende noch nicht. Prinz Martin I. und der Präsident der Großen Linzer KG gaben sich noch ganz harmlos, als der Bürgermeister dat janz Schmölzje begrüßte. Sein besonderes Lob galt der Tollität: "Du hast als et Höppefüssje jezeicht, dat de nit nur danze un laache kanns, sondern uch schwätze und singe", rühmte Buchwald das närrische Temperament der Tollität.

Und das stellte dieser auch gleich unter Beweis. "Herrlich die Corps beim Stadtempfang hee so bunt ze senn, die weiße Kavaliere vum Elferrat jemödlich am Tisch un die Möhne an de Seit'' stehend", sorgte Martin I. wortgewandt für den erste dicken Lacherfolg. Dem ließ er sein "Lömpche-Leed" folgen, das nicht nur in Linz zu dem Fastelovend-Hit geworden ist.

Der Hit des Stadtempfangs waren allerdings die Jubiläums-Prinzen. "Es ist das erste Mal, dass alle unserer Einladung Folge leisten konnten", freute sich Buchwald. Und so saß der 53-er Prinz Erich I. "Von Juwelien" (Gisch) neben "Ölmulti" Prinz Arno I. "von Aralien" (Schnor), der vor 40 Jahren die Linzer Narren regierte. 30 Jahre liegt die Regentschaft von Prinz Werner II. "Raubritter von der Kalversbach" (Heckenbach) zurück, zehn Jahre länger als von Prinz Peter IV. "vom rheinischen Gestade" (Nietzard).

Vor zehn Jahren schwang Stadtsheriff Prinz Mäx I. "vun de Trummele un de Trööte" (Weinberg) die Pritsch. Am bekanntesten dürfte jedoch Jubiläumsprinz Wolli I. "von Sang und Klang" (Klein) den Linzern sein, hatte er ihnen doch lange Jahre auch als Sitzungspräsident "herrliche Geschichten" präsentiert.

Und das er die noch nicht verlernt hat, stellte er mit seiner Büttenrede vom "Weihnachtsbaumkauf" umgehend unter Beweis. Die hätte auf jeder Sitzung eine Rakete bekommen.

Statt dessen hatte sich Wolli Klein eine Überraschung für Dechant Klemens Hombach, seinen Freund Adi Buchwald und et Höppefüssje ausgedacht. "Ich habe noch drei meiner Gitarren-Prinzenorden gefunden und die will ich Euch nun nachträglich noch verleihen", erklärte er unter dem Jubel seiner närrischen Freunde im Sitzungssaal.