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Strammes Programm: LiKüRa-Prinzessin Jenny II.: "Es ist eben nicht nur Arbeit"

Strammes Programm : LiKüRa-Prinzessin Jenny II.: "Es ist eben nicht nur Arbeit"

Leicht zu finden ist die zweite Heimat der LiKüRa-Prinzessin Jenny II. nicht. Versteckt im Hinterhof des Haues von Großvater Franz Pannes, führt eine Treppe zu einer Waschküche, wenige Meter weiter liegt die Tür zum Brandweiherstübchen.

In der Kellerbar trifft sich die Lieblichkeit mit ihrem Gefolge fast täglich, vor dem Aufbruch zu den unzähligen Terminen, die sie bestreiten muss "Hier können wir uns vorher treffen und perfekt einstimmen", sagt sie. Aufmerksam verfolgt Großvater Franz Pannes die närrische Karriere seiner Enkelin.

Die Wände der gemütlichen Kellerbar sind mit Erinnerungsfotos, Orden und Artefakten einer Familientradition bedeckt. 1958 stieg Pannes in Vilich-Müldorf das erste Mal in die Bütt. Mit Peter Kunze trat er als Bömm und Klecker auf, anschließend mit Marlene Fassbender als Franz und Franziska. Dann führte er die Ramersdorfer Junge als Präsident an. Tochter Karin wurde schnell vom Karnevalsvirus infiziert und amtierte 1984 als LiKüRa-Prinzessin. "2001 machte ich dann selber meine ersten offiziellen Schritte und wurde Kinderprinzessin in Oberkassel. Alles ist hier gut dokumentiert", sagt die Prinzessin.

So gerne man auch in Erinnerungen schwelgt, viel Zeit bleibt meist nicht. Das Krönchen wird gerichtet, Kleider ein letztes Mal kontrolliert und schon kann es losgehen. Vorher muss aber noch ein neues Ritual gepflegt werden. "Ich habe den sogenannten Mister Bütz eingeführt. Der Titel wird jeden Tag für einen guten Zweck versteigert. Mister Bütz steht mir auf den Terminen zur Seite und übernimmt die Aufgaben eines Bützoffiziers", so Jenny. Die Einnahmen der Versteigerungen sollen der Aktion Hände zur Hilfe gespendet werden.

"Im Laufe der Session sieht das Auto immer mehr aus wie ein Wohnzimmer", verrät Adjutantin Sabine Gerwing. In jeder Ablage seien Utensilien versteckt. "Man muss auf alles vorbereitet sein", so Pagin Karina Limbach. "Wohin geht es eigentlich?", fragt ihre Lieblichkeit und erfährt, dass die Volksbank Bonn/Rhein-Sieg zum Empfang geladen hat. Gleich vor der Tür hält der Tross aus zwei Wagen an. Der Verkehr wartet geduldig, bis die Tollität ausgestiegen ist, dann geht alles routiniert. Rein in den Saal, Freunde begrüßen, ab auf die Bühne, strahlen. "Viel Zeit bleibt nur selten, aber das gehört dazu. Meist gerät man auch immer ein bisschen in Verzug", sagt Gerwing.

Keine zwanzig Minuten später wird Elmas Karagözoglu in ihrer Wäscherei begrüßt. "Ohne Elmas wäre alles für uns schwerer. Sie ist regelmäßig unsere Rettung", betont die Prinzessin. Beinahe jedes Wochenende kümmere sie sich um das weiße Kleid. Kurz plauscht man, spricht über die Vorgängerinnen und muss sich schon wieder verabschieden. "Manchmal würde man sich gerne mehr Zeit nehmen", entschuldigt sich Jenny bei Karagözuglu, weit habe man es aber diesmal nicht.

Direkt um die Ecke liegt die Seniorenbegegnungsstätte Limperich, in der bereits die Ennertfunken die Senioren verzücken. Charmant begrüßt sie die älteren Jecken, versichert, dass Heimspiele wie hier immer besonders schön sind. Feierabend hat sie danach noch lange nicht, ihr Strahlen verliert sie aber bis zum Ende des langen Tages nicht. "Es ist eben nicht nur Arbeit, sondern auch ein riesiger Spaß."