1. Narren-News
  2. Beuel

Strahlende LiKüRa lässt Regen vergessen

Strahlende LiKüRa lässt Regen vergessen

Jecke trotzen der Witterung und feiern Claudia I. Im Zug dabei sind Ritter, Zwerge und sogar eine "Gieraffe"

Es waren wohl Freudentränchen, die sich Karola Mertens aus den Augen wischen musste. "Wenn man das so sieht, wie die Tochter oben auf diesem Wagen steht, da kann das schon mal passieren", meinte sie nach dem LiKüRa-Zug dazu.

Sie und ihr Mann standen auf der Bühne von Wäscherprinzessin Christine I. an der Königswinterer Straße, als LiKüRa Claudia I. gut zwei Stunden nach Zugbeginn vorbeifuhr und sie herzlich grüßte.

Der mit unzähligen roten und weißen Serviettenrosen verzierte Wagen war ein beeindruckender Anblick. Er beschloss als 117. Wagen einen sehr abwechslungsreichen Zug, der trotz Nieselregen zahlreiche gut gelaunte Karnevalisten an den Straßenrand lockte.

Es war kein Wunder, dass die Sonne nicht schien: Sie fuhr im Zug mit. Die Pänz von Külekovve hatten sie auf einen Wagen geschnallt und sorgten auch mit ihren Sonnenkostümen für warme Jeckenherzen. Da tanzten auch die Schmetterlinge von der Samba-Trommelgruppe der Bürgervereinigung Schwarzrheindorf und Vilich-Rheindorf, und das närrische Volk tanzte mit.

Erstaunlich viele Märchenwesen und mittelalterliche Gestalten sah man da durch die Straßen marschieren und fahren. Gar ritterlich freigebig zeigten sich "Die letzten drei Ritter uss Kaassel": Sir Flatius, Sir Hebby und Sir Lorry ließen Kamelleschauer regnen. Die Karnevals-Jecke-Büchelgarten und die KG Ledenhof brachten ihre rollenden Burgen aus Schwarzrheindorf mit und "Die von der Jallusstroß" stellten sich als "mittelalterlicher Hofstaat vun LiKüRa" vor.

Zauberhafte Verkleidungen hatte sich die Leiterrunde von Sankt Gallus Küdinghoven und Heilig Kreuz Limperich ausgedacht: An hundertster Stelle im Zug eröffnete sich "Die fabelhafte Welt der LiKüLei", gefolgt von den Drachen aus der "Holzjass" unter dem Motto "Über Sieben Berge musst du geh'n, willst du LiKüRa's Drachen seh'n".

"Aus dem Tal der Sieben Berge" kamen mehr als sieben Judozwerge der Turn- und Sportvereinigung (TSV) Bonn rechtsrheinisch. "Sorgenfrei durch Zauberei" gingen die Külekovvere Jonge on Mädche durch den Zug. Auch Schneeköniginnen, Hexen, Kobolde, Elfen und Feen warfen - hoffentlich nicht verzauberte - Süßigkeiten.

Neben so viel Märchenhaftigkeit gab es auch handfeste Häme vor allem über die Wirtschaftskrise. "Fählen dem Bänker och Botz un Knöpp, dat Moos hät hä üch afjeknöpp", stellten die Karnevalisten von Bündnis 90/Die Grünen fest. Die KG Rot-Weiss Limperich hatte auf ihrem Wagen eine Pappmaché-"Gieraffe" dabei, die im Begriff war, große Euroscheine zu fressen: "Ein langer Hals kriegt nie genug ... wir armen Schweine!" Diesem Motto entsprechend gingen die KG-Mitglieder als Schweine verkleidet vorneweg.

Neben Geishas, Blumenkindern aus Woodstock und einer ganzen Reihe von Beueler Stadtsoldaten, teils beritten oder motorisiert, war auch der Junggesellenverein Ramersdorf in Feuerwehrkluft dabei. "Löschzug Ramersdorf - Wir bekämpfen jeden Brand" war ihr Motto. "Mit Bierflaschen in der Hand" dichtete Ina Harder, Vize-Obermöhn des Alten Beueler Damenkomitees und Zug-Kommentatorin auf der Bühne der Wäscherprinzessin, hinzu.

Zu gravierenden Alkoholexzessen oder heftigen Störungen kam es beim LiKüRa-Zug allerdings nicht, sagte gestern Siegfried Vogel, erster Hauptkommissar der Polizei-Einsatzstelle.