1. Narren-News
  2. Königswinter

Gekrönte Häupter in der Schulaula

Gekrönte Häupter in der Schulaula

700 Jecke haben bei der Kostümsitzung der Großen Königswinterer Karnevalsgesellschaft Eigengewächse und Stars aus Köln gesehen.

Königswinter. Caspar, Melchior und Balthasar suchte man am Freitagabend im Publikum in der CJD-Aula vergeblich. Beim Königswinterer Karnevalsauftakt 2012, der Kostümsitzung der Großen Königswinterer Karnevalsgesellschaft (GKKG), veranlasste der Dreikönigstag die Jecken offenbar nicht zu entsprechenden Kostümen.

Mit Krone präsentierte sich aber eine verkleidete Närrin als Fiona, die Frau des Filmhelden Shrek. Und königlich war auch die Stimmung in dem mit 700 Jecken vollbesetzten Saal.

"Wir hätten 2000 Karten verkaufen können. Die ersten 700 hatten Glück, der 701. leider Pech", erklärte GKKG-Pressewart Wolfgang Jost. Kein Wunder, bot die Gesellschaft doch ein hochkarätiges Programm. Dass die Königswinterer auch in diesem Jahr Künstler wie "Blötschkopp" Marc Metzger, Brings, Bläck Fööss, Guido Cantz, "Et Rumpelstilzje" Fritz Schopps, Rabaue, die Räuber und "Et fussich Julche" Marita Köllner zu sehen und hören bekamen, verdanken sie Guido Hoffmann.

Der Vorsitzende und Literat in Personalunion erklärt, wie er die Kölner Größen so weit in den Süden lockt: "Ich bin jetzt seit 15 Jahren Literat und habe viele Kontakte in Köln, auch im literarischen Komitee, aufgebaut." Nach dem Einzug des Elferrates um Sitzungspräsident Peter Giesen und dem Auftritt von Altstadtprinzessin Florina I. stand Marita Köllner als erster Gast aus der Domstadt auf der Bühne.

Zuvor hatte sie im Aufenthaltsraum neben der Bühne noch zugegeben, dass sie sogar "lieber draußen", also außerhalb Kölns, auftritt. "Hier ist das Publikum so toll." Und als hätten es die Königswinterer Narren im Saal gehört, standen sie schon bei den ersten Klängen des Klassikers "Mir sin kölsche Mädcher" Kopf. Die Dekoration der Bühne - rund sechs Tage lang hatten die Helfer gewerkelt - hätte sich die GKKG für diesen Auftritt jedoch sparen können.

"Et fussich Julche" spielte nahezu ihr komplettes Programm mitten im Saal. Trotz zahlreicher Hits hielt die Stimme der Sängerin, die sich mit einer Erkältung zur Prinzenproklamation im Kölner Gürzenich verabschiedete: "Vielen Dank, dass ich meinen ersten Auftritt im Jahr 2012 bei euch haben durfte."

Es folgte der Auftritt Marc Metzgers. Der aktuell erfolgreichste Redner des kölschen Karnevals widmete sich dabei auch aktuellen Themen wie der Diskussion um Bundespräsident Wulff. Wieso dieser sich aber 20 Minuten lang im Fernsehen rechtfertigen müsse, dass er jemanden kenne, der ihm geholfen habe, sei ihm als Kölner nicht ganz klar.

Doch nicht nur über den Klüngel in Köln, sondern auch über das "Gerüst, das an der Stelle steht, wo früher mal die berühmte Kirche stand", klärte er die Jecken auf. Im Gegensatz zu den Vorjahren war die Pointendichte des "Blötschkopps" etwas geringer. Doch besonders bei seinen Interaktionen mit Sitzungspräsident Giesen sowie seiner Hommage an den verstorbenen Songschreiber Hans Knipp bewies Metzger, wieso er zu den meistgebuchten Rednern des Rheinlands gehört.

Dank des guten Programms und starken Tanzgruppen aus den eigenen Reihen präsentierte die GKKG den Königswinterern einen perfekten karnevalistischen Start ins neue Jahr. Dort wird die KG Fidele Freunde Postalia am Freitag sicherlich anknüpfen, die ebenfalls viele Stars zu Gast hat.

Und wer sich schon jetzt Karten für die Kostümsitzung der GKKG 2013 sichern möchte, kann dies tun. Tickets für die Veranstaltung am 4. Januar, unter anderem wieder mit Brings und den Bläck Fööss, können unter gkkg@gkkg.net geordert werden.