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Schönheiten vom Fußballrasen entzücken

Schönheiten vom Fußballrasen entzücken

Die Mädchen in Rot-Weiß begeistern bei der Niederdollendorfer Galasitzung der Fidelen Ströpper und des Tanzcorps Grün-Orange - Die "hauseigene" Damenshowtanzgruppe besticht in ihren neuen Kostümen

Niederdollendorf. Das haben Lukas Podolski & Co immer. Für einen Moment wurden die Fidelen Ströpper so richtig neidisch auf Prinz Poldi und seine Truppe vom 1. FC Köln.

Dann nämlich, als in die festlich geschmückte Turnhalle an der Friedensstraße die Cheerleader der Bundesligisten in weißen Turnschuhen und bauchfreien, roten Kostümchen hereinstiefelten.

Quasi Rot-Weiß bei Grün-Orange zu Gast anlässlich der gemeinsamen Galasitzung der Karnevalsgesellschaft Fidele Ströpper und des Tanzcorps Grün-Orange. Der Narrentempel bebte, als die Fußball-Girls mit Gardemaßen, langen Beinen und Haaren bis zum Po zu ihrem Showtanz antraten.

Die Jecken mochten die Mädchen am liebsten nicht mehr zum Saal raus lassen. Gleich drei Zugaben knöpften sie den 20 Schönheiten vom Fußballrasen ab, die atemberaubend zu einem Medley aus Ohrwürmern der vier großen Gruppen Bläck Föös, Räuber, Höhner und Paveier tanzten.

Dabei bauten sie noch dreistöckige Pyramiden, bei denen das Mädchen aus dem oberen Stock bis an die Decke der Narrhalla reichte. Klar, dass Sitzungspräsident Manfred Herrig das jecke Volk an die Gewehre rief und Raketen abschießen ließ.

Literat Karl Stephan Födisch freute sich angesichts dieser Begeisterung, dass er seiner Gesellschaft solch einen Leckerbissen servieren konnte. Aber: Die eigenen Damen und Mädchen sind ja auch nicht ohne.

Schon die süßen Mädels vom Kindertanzcorps eroberten die Herzen der Besucher im Nu. Samt Kinderprinzenpaar Michelle I. und Benedikt I., das einen amüsanten Tanz einstudiert hatte und das Jeschmölz zum Lachen brachte. Und dann erst die 16 Mitglieder der Damenshowtanzgruppe Grün-Orange, die in neuen Cheerleader-Kostümen in den Vereinsfarben steckten, selbst entworfen, selbst genäht.

Dazu hatten alle Frauen grüne Perücken übergestülpt. Sie sind zwischen 17 und 43 und verfügen alle über eine Riesenportion Erfahrung aus verschiedenen Garderiegen, die sie bestens einzusetzen wussten. So war Leiterin Anja Födisch zuerst Postalia-Tänzerin und danach Solo-Mariechen bei Grün-Orange Römlinghoven.

Also ein Heimspiel für sie wie auch für Gudrun Schillo, die ebenfalls zum Stamm von Grün-Orange zählte. Noch am Galaabend meldeten sich einige Damen aus dem Saal, die künftig mitmachen wollen. Schon der Auftakt der Sitzung gelang vorzüglich. Dabei lief dieser so ganz anders ab als geplant.

Da die Beueler Stadtsoldaten zu spät kamen, musste der Sitzungspräsident das Narrenschiff allein durch wilde See lenken. Kein Problem: Versteckt sich hinter Manfred Herrig doch die karnevalistische Figur "de kölsche Schlabberbutz". So kommandierte er zunächst das Kindertanzcorps vorfristig nach oben und überbrückte danach mit eigenen Liedern die "tote Zeit".

Den Jecken gefiel es prächtig. Und danach: Bühne frei für das Soldatencorps, das für das Malheur einen kostenlosen Auftritt im kommenden Jahr versprach. Ausgerechnet in bayerischen Trachten tauchte die Showband Botzedrisser auf. Aber kein Versehen, die Jungs haben den Karneval mächtig im Blut und zündeten ein Feuerwerk, musikalisch und "in echt".

Auch die Deutschen Meister der Tanzcorps von 2005, die Fidelen Sandhasen aus Oberlar, wirbelten über die Bühne. Außerdem war es dem Literaten gelungen, solch karnevalistische Perlen wie Adam Kranz, ne Reporter vom Buure Blättche, dä Bundeswehrsoldat Hans-Peter Fassbender, den Archivar vom WDR, Peter Siebert, und ne Knallkopp, Dieter Röder, in die Bütt zu kriegen.

Nach diesen Größen aus dem Kölner Karneval schlecken sich viele Gesellschaften die Finger. Aber die Fidelen hatten diese Asse tatsächlich in ihre Sitzung bekommen. Den Schlusspunkt setzte dann die Comedy-Gruppe Fuffzichzehn. Sie nahm die fünfte Jahreszeit ein bisschen auf die Schippe.