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Frank I. spendet reichlich närrisches Blut

Frank I. spendet reichlich närrisches Blut

Ranzeler Karnevalsprinz macht seine Aufwartung beim Deutschen Roten Kreuz

Niederkassel. (voa) Beim Feiern den guten Zweck und Menschen in Not nicht ganz zu vergessen, haben sich viele Tollitäten auf die Fahne geschrieben. Jüngstes Beispiel jecker Nächstenliebe: Der Ranzeler Prinz Frank I. (Reihl) von der KG Rut-Wiess hatte sich zum Blutspendetermin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in der Grundschule in Niederkassel-Ort angesagt.

Auch wenn es höchst lustig beim närrischen Blutzapfen zuging, bei dem Adjutant Stefan (Behnke) und Fahrer Michael (Schumacher) mit von der Partie waren, hatte das Ganze einen ernsten Hintergrund. Beim DRK sind die Zahlen seit langem rückläufig. Da ist man dankbar über jeden neuen Spender.

Natürlich wusste Prinz Frank I., was sich vor einem Blutspende-Termin gehört: Seine Tollität hatte jeglichen karnevalistischen Exzess vermieden, so dass auch keine Alkoholrückstände den kostbaren roten Lebenssaft trüben konnte.

"Die Idee zu der Spendenaktion hatte unser Vorstandsmitglied Hacky Groth gegeben", erklärte KG-Pressesprecher Uwe Spiller. Damit auch jeder gleich sah, wie groß die Spendenbereitschaft des Prinzen war, trug Adjutant Stefan ein Auffangbehältnis in Form einer närrisch geschmückten 0,7-Liter-Flasche wie eine Monstranz vor der Ranzeler Abordnung her.

Beim Zentrum West des DRK Blutspendedienstes West ist man froh über jeden Tropfen Blut, der die Bestände aufstockt. "Immer weniger Menschen kommen zum Blutspenden", sagt Heinz Kapschak vom DRK. Spendeten im Jahr 2005 noch etwa 263 000 Personen, waren es im vergangenen Jahr nur noch 259 000.

Was Kapschak aber noch viel mehr sorgen bereitet: Vor allem die Stammspender, jene zumeist älteren Männer und Frauen, die teilweise bis zu sechs Mal im Jahr kamen, werden immer weniger. Kapschak erinnert an die Altersgrenze von 68 Jahren; neuerdings dürften allerdings Senioren, die gesundheitlich zu einhundert Prozent fit sind auch bis 71 spenden.

Zwar gebe es auch Nachwuchs bei jungen Menschen: "Aber die Spenden oft nur einmal im Jahr." So habe man in der Vergangenheit verstärkt versucht, noch mehr neue Spender zu motivieren - leider ohne Erfolg. Verzeichnete der DRK Blutspendedienst West 2005 rund 25 000 Neuspender, so waren es 2006 nur noch 23 000.

Diese Entwicklung kommt aus Sicht von Kapschak zu unpassender Zeit. Die Krankenhäuser haben infolge des medizinischen Fortschritts einen Mehrverbrauch an Blutkonserven bis zu drei Prozent. "Wir hatten zwar noch keine dramatischen Engpässe im vergangenen Jahr, aber eben immer wieder Engpässe."

Das habe sogar schon zur Verschiebung von Operationen geführt. Kapschak sieht in diesem Jahr ähnlich schwere Zeiten auf seine Organisation zukommen: "Sobald die Stammspender zwischen Mai und August wieder in den Urlaub fahren, brauchen wir dringend Blut."

Darum hofft Kapschak auf weitere ähnliche prominente Spenden-Vorreiter wie die in Niederkassel: "Es wäre schön, wenn jeder Prinz daran denken würde, sein Blut zu spenden."

Weitere Informationen gibt es unter (08 00) 1 19 49 11 oder im unter www.blutspendedienst-west.de