Bandagen für "Dicke Fööss"
Das Männerballett aus Altendorf-Ersdorf sucht Verstärkung
Meckenheim. Unter dem Namen "Dicke Fööss" tanzen Ferdi Hilberath, Otmar Soukop, Ralf Decker, Wolfgang Simons und Wolfgang Gaab. Sie sind Männerballett aus Leidenschaft und haben ein Problem:
Gerne würde die Gruppe weitere Tänzer aufnehmen. "Es macht einfach nur Vergnügen", sagt der Altendorfer Ex-Karnevalsprinz Ferdi Hilberath. Zurzeit tanzen die "Elfen", insgesamt 600 Kilogramm schwer, beherzt Hacke-Spitze mit den Showgirls der "Söße Möhne" aus Altendorf/Ersdorf.
Im wahren Leben arbeiten die "Fööss", die zwischen 46 und 63 Jahren alt sind, in Berufen wie Verwaltungsangestellter, Systemadministrator oder als Krankengymnast. Mit Wolfgang Gaab als Therapeut kann nichts schief gehen. Er hat immer Bandagen und Tapes dabei.
Für die Choreografie ist eine zierliche Frau zuständig: Ulrike Seidel, die zudem die Meckenheimer Stadtsoldaten zum Steppen bringt. Sie will den fünf Herren den Takt der amerikanischen Jugend-Protestkultur der 50er und 60er Jahre beibringen. Die klingt natürlich nach Revolution und Trotz.
Zumindest ein bisschen Trotz war auch dabei, als die Gruppe "Fööss" 2007 an den Start ging. Denn die Männer aus dem Meckenheimer Doppelort wollten den erfolgreichen "Heißen Socken" aus Neuwied etwas entgegensetzen, die jedes Jahr zu Weiberfastnacht das "Möhnejehöösch", die Altendorfer Mehrzweckhalle, aufmischen.
"Das können wir auch", sagten sich die Herren. Die ersten Erfolge in den Jahren gab ihnen zwar Recht, doch die Ex-Mitstreiter Jürgen Schaller und Ernst Schwichtenberg zogen sich zurück.
Somit ist der Rest auf "Talentsuche". Auch weil das Nebeneinander der Tänzerinnen der "Söße Möhne" und der Tänzer der "Dicke Fööss" doch recht sonderbar wirkt. Allein wegen der Körpergröße, die von 1,52 bis 1,85 Metern reicht. Auch ein wenig Geheimnistuerei ist bei den "Fööss" dabei:
Zum Training gehen Männer ins benachbarte Wormersdorf. Es soll niemand Wind von ihrer neuen Auftrittsmusik bekommen. Schließlich wollen sie ihre Frauen überraschen. Es wird dienstags um 18.45 Uhr trainiert. Interessenten melden sich bei Ferdi Hilberath unter (02225) 36 58.
