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Statt Kamelle gibt es Spenden für Haiti

Statt Kamelle gibt es Spenden für Haiti

Beim Tollitätentreff in der Rheinhalle mischen außer den Majestäten auch Bernd Stelter und die 3 Colonias mit

Bornheim-Hersel. Verwandt sind die beiden nicht, aber da Bürgermeister Wolfgang Henseler und der Walberberger Prinz Robert I. schon den gleichen Nachnamen haben, waren sie im Lauf der Session schnell beim Du.

Das werde auch nach Aschermittwoch gelten, versicherte der Prinz beim Tollitätentreff am Dienstag dem Bürgermeister - "aber nur, wenn du das Knöllchen bezahlst, das ich neulich bekommen habe."

Noch eins versprach die Majestät, die vom Bornheimer Stadtoberhaupt proklamiert worden war: "Solltest du mal Prinz werden, unterstütze ich dich gerne." Zusammen mit seinem Bauern Norbert I. (Kiel) und Ihrer Jungfräulichkeit Theodora I. alias Hans Theo Herter sang er "Su ne Dach su schoen wie hück" zur Musik von Brings.

Beim Gitarrensolo zeigten Prinz und Bauer passable Luftgitarren-Qualitäten. Auch beim 42. Treffen der Bornheimer Tollitäten, das zum 30. Mal im "Herseler Wohnzimmer" stattfand, wie Bauer Jürgen Flügger vom Herseler Dreigestirn die Rheinhalle nannte, mussten die Treuen Husaren aus Köln länger als geplant auf ihren Auftritt warten.

Sie waren an der Reihe, als die aktuellen Regenten endlich die Bühne räumten, und die ließen sich nicht drängeln. Besonders ausgiebig begrüßte die Roisdorfer Prinzessin Angelika II. (Gottfried) die vielen Jecken, die bunt kostümiert zur größten Bornheimer Karnevalssitzung erschienen waren.

Der lange Auftritt kam beim Publikum sehr gut an. Erst sangen Angelikas Adjutanten als Playback "Männer" in der Live-Fassung der Bläck Fööss, danach - und irgendwie vorhersehbar - zeigte Ihre Lieblichkeit mit ihren Begleiterinnen eine Choreographie zu "Weil ich ein Mädchen bin" von Lucilectric.

Bis auf das Mertener Prinzenpaar kamen auch die anderen Tollitäten zu Wort. Prinz Michael II. (Flohr) lud zum Herseler Zug am Karnevalssonntag ein, seine Jungfrau Uschi Schirm kündigte an: "Wir werden Kamelle schmeißen, was das Zeug hält."

Prinz Dietmar I. (Reinhardt) und seine Gattin, Prinzessin Melanie I. aus Merten, hatten ihren großen Auftritt zu später Stunde: Zusammen mit Bernd Stelter besangen sie die gemeinsame westfälische Abstammung.

Den Einstieg in den vergnüglichen Abend machten die Tollitäten der vergangenen Session, die mit den Musikfreunden Roisdorf einmarschierten und wieder den Elferrat bildeten.

Sitzungspräsident war dieses Mal Pfarrvikar Wolfgang Hages, der Peter van den Berg nach fünf Jahren als Sitzungspräsidenten ablöste. Auf dem Programm standen außerdem die Lyskirchener Hellige Knächte und Mädge und die Tanzgruppe Kölsch Hännes'chen 1955.

Thomas Schopps erzählte mit Anekdoten aus seiner Rednerschule, die 3 Colonias hatten einen schwung- und humorvollen Auftritt und den Abschluss machten gegen 2 Uhr die Rabaue. Beim Einmarsch der neuen Tollitäten flogen dieses Mal keine Kamelle:

Man habe stattdessen das Geld für die Erdbebenopfer in Haiti gespendet, teilte der Ortsausschussvorsitzende Wolfgang Mertgen mit. "Die Tollitäten waren sofort einverstanden und haben auch kräftig Spenden gesammelt."

Die Prinzessinnen Melanie und Angelika überreichten Hages, der diese Idee angeregt hatte, einen symbolischen Scheck über 1 100 Euro. Daneben sammelte auch Jugenddezernent Markus Schnapka Spenden, aber nicht für Haiti, sondern für die Aktion "Jet ze müffele", die Kinder unterstützt, deren Eltern sich das Mittagessen in den Schulen nicht leisten können.