1. Narren-News
  2. Vorgebirge

"Fastelovend mit Mädche vom Rhing"

"Fastelovend mit Mädche vom Rhing"

Hersel hat erstmals ein weibliches Dreigestirn

Bornheim-Hersel. (bb) Gleich mehrere Jubiläen und Premieren an einem Tag hatte das Herseler Tambourcorps "Germania" zu bieten. Die Musiker hatten sich allerdings auch viele Feiern angespart.

Im 55. Jahr des Bestehens luden sie erstmals zu einem eigenen Konzert ein, spielten dabei zum ersten Mal auf klassischen Instrumenten und hatten noch eine Premiere in petto: das erste weibliche Dreigestirn der Herseler Karnevalsgeschichte.

Ob nun als "Prinz" oder als "Prinzessin" - Petra Schmitz führt als Petra I. das Dreigestirn an, gefolgt von "Bauer" Marliese Fröbus und "Jungfrau" Margit Günther. Letztere ist die einzige, die noch in Hersel wohnt, die anderen beiden sind mittlerweile in Windeck und Urfeld zu Hause.

Zum Bau des Karnevalswagens kommen sie dennoch zweimal wöchentlich zusammen, um bis zum Herseler Zug am Karnevalssonntag 20 000 Krepprosen zu drehen. Alle drei Tollitäten sind inaktive Mitglieder des Tambourcorps, in dem ihre Ehemänner spielen. Vor 20 Jahren entschieden sich die Frauen jedoch, als Gruppe "Bonner Clowns" im Fastelovend mitzumischen. Ganz nebenbei verstärken sie die Bonner Karnevalsgesellschaft "Wiesse Müüs".

Zum Motto haben sie sich "Fastelovend janz fing, mit de drei Mädche vom Rhing" gewählt, durch die Session geleitet sie der Vorsitzende der Vereinsgemeinschaft, Willi Witte. Proklamiert wird das Dreigestirn am 11. November bei der Sitzung "Alles unger eenem Hoot" in der Rheinhalle.

Dort füllten jetzt auch die Besucher des "Germania"-Konzerts die Reihen, um sich von der Darbietung des Tambourcorps verblüffen zu lassen. Die stellten nämlich nicht nur das Dreigestirn vor, sondern spielten erstmals mit klassischen Instrumenten, wie Kesselpauke, Glockenspiel und Konzertflöten, die eigens für diesen Auftritt angeschafft worden waren.

Unter der Leitung von Ralf Fröbus führten sie Ausschnitte aus der Oper "Carmen" und Stücke von Glenn Miller auf. Zwischendurch überraschte Fröbus noch zwei Musiker mit der Ernennung zu Ehrenmitgliedern: Alfred Lützen, der 15 Jahre lang musikalischer Ausbilder war, und Walter Lorenz, den langjährigen Vize-Vorsitzenden und Tambourführer.